14.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rente mit 67 nicht das letzte Wort

Müntefering prüft Wiedereinführung der Erwerbsunfähigkeitsrente

Berlin (Reuters). Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) will zur sozialen Abfederung der Rente mit 67 auch eine Wiedereinführung der Erwerbsunfähigkeitsrente prüfen. Franz Müntefering lässt nun Ausnahmen von der Rente mit 67 in seinem Ministerium prüfen.


Ein Sprecher des Vize-Kanzlers kündigte gestern individuelle und passgenaue Lösungen für hart arbeitende Berufstätige an. Die Regierung werde im Gesetzgebungsverfahren »alle Möglichkeiten, alle Maßnahmen, alle Techniken, die zur Umsetzung dieser Einzelfallgerechtigkeit führen können« bedenken. Das Ressort reagierte damit auf einen Vorschlag von SPD-Fraktionschef Peter Struck. Dieser hatte zuvor gesagt, im Zusammenhang mit der Einführung der Rente mit 67 müsse darüber nachgedacht werden, »ob und wie die Erwerbsunfähigkeitsrente wieder aufleben kann«. Bei der Rente mit 67 müsse über Individuallösungen nachgedacht werden, damit bestimmte Personen weiterhin vor dem Erreichen der Altersgrenze abschlagsfrei in Rente gehen können.
»Wenn ein Bauarbeiter kaputte Knie hat, wird er nicht bis 67 arbeiten müssen, um den vollen Rentensatz zu erhalten«, sagte Struck. In der Debatte um die raschere Einführung der Rente ab 67 waren aus der SPD generelle Ausnahmen für besonders belastende Berufe gefordert worden, was Müntefering ablehnt. Auch SPD-Vize Kurt Beck hatte sich für einen leichteren Zugang zur Erwerbsunfähigkeitsrente ausgesprochen.

Artikel vom 14.02.2006