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Neues fischen aus dem großen Nachrichten-Teich

In der Politik-Redaktion stehen Großauswahl und Eigenberichte im Wettbewerb um die Lesergunst

Von Dirk Schröder
Es ist noch keine zwei Monate her, dass Augustdorfer Soldaten von ihrem Friedenseinsatz im Kosovo nach Ostwestfalen-Lippe zurückgekehrt sind. Für das WESTFALEN-BLATT war es als Regionalzeitung eine Selbstverständlichkeit, die Soldaten auf dem Balkan zu begleiten und über ihren verantwortungsvollen und manchmal gefahrvollen Dienst zu berichten.

In einer mehrteiligen Serie konnten auch ihre Angehörigen und Freunde in Ostwestfalen-Lippe in ihrer Zeitung etwas über die Aufgaben der Soldaten lesen, den diese im Kosovo letztlich für unser aller Sicherheit geleistet haben.
Auch nach 60 Jahren hat sich daran nichts geändert: Immer noch arbeiten die Redakteure des WESTFALEN-BLATTES dafür, ihren Lesern tagtäglich, sechsmal in der Woche, eine mit Informationen, Lesestoff und Service prall gefüllte Tageszeitung zu präsentieren. Für die Arbeit des Redakteurs hat sich in diesen sechs Jahrzehnten zwar geradezu Revolutionäres getan: Die Schreibmaschine hat er längst an die Seite gestellt, heute werden die Texte direkt in den Computer geschrieben und dort auch die kompletten Seiten erstellt. Eines hat sich jedoch nicht geändert: Als freiheitliche, liberal-konservativ geprägte und meinungsfreudige Tageszeitung wird sich das WESTFALEN-BLATT auch in Zukunft seinen Lesern präsentieren und vor einer klaren Sprache nicht zurückschrecken.
Mehr als die Hälfte dieser 60 Jahre WESTFALEN-BLATT hat der Autor dieser Zeilen als Redakteur in der Politik-Redaktion miterlebt und mitgestaltet. In all diesen Jahren ist die Informationsflut auch in diesem Ressort nicht weniger geworden. Täglich bleibt den Redakteuren immer nur eines: Mut zur Lücke zu zeigen. Mehr als 1500 Meldungen und Berichte erreichen den Nachrichtentisch jeden Tag: Da sind zum einen »Großhändler« wie die Deutsche Presseagentur (dpa) oder Reuters, da sind aber auch die Informationen verschiedenster Verbände und Parteien, die dank der modernen Übertragungstechniken vermehrt auf den Redaktionstischen landen. An die 200 E-Mails werden tagtäglich allein im Politik-Ressort gesichtet .
Aus dieser Flut muss der Redakteur dann die kleine Auswahl für die Zeitung treffen, von der er meint, dass sie »den Leser« interessiert. Und da stellt sich schon das nächste Problem, denn »den Leser« gibt es nicht. Die Interessen auch an politischen Nachrichten sind so vielfältig, dass es jeden Tag wieder vorkommt, dass der eine oder andere Leser eine bestimmte Meldung in seiner Zeitung vermisst, die er zuvor in einem anderen Medium gelesen oder gesehen hat.
Nicht selten muss eine Meldung über einen politischen Vorgang beispielsweise einem Gerichtsurteil weichen, das einen praktischen Nutzwert für den Leser hat.
Gerade in Ostwestfalen-Lippe steht das WESTFALEN-BLATT nicht nur in Konkurrenz zu Funk und Fernsehen. In dieser Region ist auch die Zeitungslandschaft besonders vielfältig. Für den politischen Redakteur wie für seine Kollegen in den anderen Ressorts bedeutet dies, besondere eigene Akzente setzen, sich um exklusive Nachrichten zu bemühen, um sich so gegen die Mitbewerber zu behaupten.
Die Politik-Redaktion einer Regionalzeitung kann nicht so viele Fachleute aufweisen wie beispielsweise die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, doch auch im WESTFALEN-BLATT haben Redakteure ihre Spezialgebiete. Der eine hat sich mehr in die Schul- oder Landespolitik hineingekniet, der andere »beackert« die Sicherheits- oder Europapolitik.
Nach wie vor stehen der Politikredaktion drei Seiten zur Verfügung, die Seite 1 aber nur eingeschränkt. Hier tritt die Weltnachricht zurück zugunsten lokaler Akzente. Auch interessante Meldungen oder Anrisse aus dem Sport oder bunten Ressorts haben Vorrang. Gerade die Mischung macht die Aufschlagseite so unverwechselbar und leserfreundlich.
Die Seite 2 ist dann allein den politischen Nachrichten vorbehalten. Das Thema des Tages gibt der Seite den Halt - hier können Sie sich ausführlich über eines der wichtigsten Ereignisse des Tages informieren. Aber auch die Meldungen und die politischen Personalien sind interessanter Lesestoff. Nicht mehr wegzudenken von der Seite sind Zitat und Weise Worte und vor allem die Rubrik »Dann war da noch...« Auch auf der Politikseite sollen Sie zumindest in dieser Rubrik täglich etwas zum Schmunzeln haben.
Auf der Seite 4 - »Themen der Zeit« - finden Sie mit Ausnahme der Montagsausgabe den Leitartikel und Kommentare zu aktuellen Ereignissen. Hierher gehören auch Analysen, kommentierende Hintergründe und Interviews, die die Redakteure geführt haben.
Meinungsfreudig will diese Zeitung auch künftig sein - und auf unsere Politiker in Düsseldorf und Berlin, aber auch in der Region ein kritisches Auge werfen.

Artikel vom 15.03.2006