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Tauwetter bringt neues Unheil

Erstes Aufatmen für die Menschen nach dem Schneechaos in Bayern

Passau (dpa). Nach einer Woche Schneechaos können die Menschen in den Krisenregionen Ostbayerns vorerst aufatmen. Durch den Einsatz von Tausenden von Helfern und nachlassenden Schneefall entspannte sich die Lage deutlich.

Jetzt fürchten die Menschen in den Schneegebieten allerdings neues Unheil: Bis in Lagen um 1000 Meter wird von der Wochenmitte an Tauwetter einsetzen. Das könnte für Überschwemmungen sorgen, sagte Meteorologe Michael Hofstätter. Keine Entwarnung gab es für die Schneegebiete in Österreich, Schweiz und Tschechien.
Beim Kampf gegen Schnee und Eis kamen am Wochenende in Bayern zwei weitere Menschen ums Leben. In einer Deggendorfer Klinik starb ein 55 Jahre alter Mann, der bei Schneearbeiten auf seiner Reithalle zwölf Meter in die Tiefe gestürzt war. Eine 62-jährige Frau kam in Ruhpolding beim Sturz vom Balkon ihres Einfamilienhauses ums Leben, als sie einen an der Dachrinne hängenden Eiszapfen abschlagen wollte. Bereits am Donnerstag hatte sich ein Feuerwehrmann in Traunstein beim Freiräumen eines Daches tödlich verletzt. Der 27-Jährige war auf einer Gewerbehalle durch ein Dachfenster aus Plexiglas in die Tiefe gestürzt.
Trotz des massiven Einsatzes der Helfer brachen am Wochenende weitere Dächer ein. Im niederbayerischen Zwiesel stürzte erneut eine Lagerhalle unter der Schneelast zusammen. Menschen wurden nicht verletzt. In Hinterschmiding brach das Dach eines Kuhstalls ein. Die Holzkonstruktion fiel auf eine Stahlbetondecke, die aber nicht nachgab: So konnten die 50 Tiere gerettet werden. Im sächsischen Zwönitz gab das Dach eines Autohauses unter den Schneemassen nach. Menschen wurden nicht verletzt, da weder Kunden noch Personal in der Ausstellungshalle waren.
Beim Krisenstab im Landkreis Regen hieß es, dass die Lage weiter ernst sei. In fünf Landkreisen wurde der Katastrophenalarm zunächst aufrechterhalten. Der Landkreis Schwandorf hob den Alarm auf.

Artikel vom 13.02.2006