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Nagel erreicht die Milliarde

Logistikunternehmen legt beim Umsatz zehn Prozent zu

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Einen Meilenstein hat das Lebensmittel-Logistikunternehmen Kraftverkehr Nagel im 70. Jahr seines Bestehens erreicht. Im zurückliegenden Geschäftsjahr fuhr die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Versmold (Kreis Gütersloh) erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz ein.
Nach dem Umsatzsprung in 2005 hat der geschäftsführende Gesellschafter Kurt Nagel auch für 2006 Großes vor: Im Herbst soll die Niederlassung am Stammsitz Versmold in ein neues Logistikterminal umziehen.

Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um mehr als zehn Prozent. Der deutsche Marktführer im Bereich temperatursensibler Lebensmittel-Logistik ist in 14 Ländern Europas vertreten und beschäftigt 8000 Mitarbeiter, 4046 davon in Deutschland. Bundesweit gibt es 25 Niederlassungen. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählt neben dem Transport von Lebensmitteln wie Fleisch- und Wurstwaren, Molkereiprodukte, Käse, Süßwaren und Feinkost auch die Lagerung und Kommissionierung.
Vor allem im europäischen Ausland investierte die Nagel-Gruppe, errichtete 2005 in fünf Ländern neue oder größere Betriebsstätten und gründete in der Slowakei eine eigene Niederlassung. »Ein funktionierendes europäisches Netzwerk ist in unserer Branche heute das Maß der Dinge«, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Kurt Nagel am Samstag in Versmold. Um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, hatte sich Nagel nach 25 Jahren vom 75-prozentigen Anteil an der Bielefelder Industriegut-Spedition »Gebrüder Mönkemöller« getrennt, die mit 360 Mitarbeitern zuletzt einen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro erwirtschaftet habe.
Zu Erfolgen des vergangenen Jahres zählte Kurt Nagel, den Zuschlag für ausgelagerte Logistikaufgaben der Süßwaren-Hersteller Ferrero und Stollwerck sowie des Molkereikonzerns Hochwald erhalten zu haben. Auf der Kostenseite belasteten um mehr als 20 Prozent gestiegene Kraftstoffpreise und die Autobahnmaut die Bilanz. Die Maut habe insgesamt zu einer Verteuerung der Transportpreise um vier bis zwölf Prozent geführt. Im laufenden Jahr werde der für Herbst geplante Umzug der Niederlassung am Stammsitz Versmold in ein neues Logistikterminal eine große Herausforderung darstellen.

Artikel vom 13.02.2006