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Neuanfang der
Grünen in NRW

Parteitag wählte neuen Vorstand

Essen (dpa). Mit einer neuen Landesspitze wollen die nordrhein-westfälischen Grünen als Oppositionspartei durchstarten. Führungsduo: Daniela Schneckenburger und Arndt Klocke.

Während ihres Landesparteitages in Essen wählten die Delegierten am Samstag Daniela Schneckenburger aus Dortmund und den Kölner Arndt Klocke, der aus Vlotho (Kreis Herford) stammt, zu neuen Landesvorsitzenden. Sie lösen die bisherigen Vorsitzenden Britta Haßelmann und Frithjof Schmidt ab, die nach knapp sechs Jahren im Amt nicht mehr antraten.
»Die Neuwahl der Landesvorsitzenden markiert den Neuanfang der Partei in der Opposition«, sagte Schneckenburger. Klocke sagte, Ziel der Grünen sei es, bei der Landtagswahl 2010 die schwarz-gelbe »Landesregierung des Rückschritts wieder abzulösen«.
Die 45 Jahre alte Schneckenburger ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im Dortmunder Stadtrat. Bei der Wahl setzte sie sich mit 198 zu 42 Stimmen gegen die Mülheimerin Reinhild Hugenroth durch. Für Klocke, der keine Gegenkandidaten hatte, stimmten 185 von 259 Delegierten. Der 35-Jährige ist Mitarbeiter mehrerer Grünen- Bundestagsabgeordneter. Beide sind in der NRW-Landespolitik relativ neue Gesichter.
Den ersten Parteitag nach dem Ende von Rot-Grün in Bund und Land nutzten die Grünen zu scharfer Kritik an der neuen Landesregierung. »Nordrhein-Westfalen wird mies regiert«, sagte die Vorsitzende der Landtagsfraktion, Sylvia Löhrmann. Die Schul- und Familienpolitik von CDU und FDP sei »kinderfeindlicher Irrsinn«. Beratungseinrichtungen vor Ort würden »systematisch kaputt gekürzt«.
Mit Blick auf die Energiepolitik sagte Löhrmann: »Im Energieland Nr. 1 wird als erstes mal die Windenergie kaputt gemacht.« Damit werde einer zukunftsträchtigen Branche die Luft abgedreht. Haßelmann und Schmidt wandten sich scharf gegen die Diskussion um eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken.

Artikel vom 13.02.2006