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Ehrenbär an
Ian McKellen

Gandalf machte ihn weltberühmt

Berlin (dpa). Der britische Schauspieler Sir Ian McKellen (66) ist bei der Berlinale von Festivalchef Dieter Kosslick mit dem goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.

»Ich bin natürlich sehr geehrt, aber so eine Auszeichnung für das Lebenswerk stimmt mich auch nachdenklich«, sagte McKellen. In seiner Laudatio würdigte der langjährige Freund, der US- Schriftsteller Armistead Maupin (»Stadtgeschichten«), McKellens Engagement für die Rechte Homosexueller. In den vergangenen 40 Jahren spielte der Brite nach eigener Aussage etwa 220 Rollen. Vor allem mit der Verkörperung des Zauberers Gandalf in der »Herr der Ringe«-Trilogie erlangte McKellen Weltruhm. »Ich weiß noch immer nicht, warum ich dafür engagiert wurde«, sagte der Schauspieler: »Wahrscheinlich war ich billig und Sean Connery und Anthony Hopkins nicht verfügbar«, witzelte er. »Den damit zusammen hängenden Ruhm genieße ich sehr.« Er fühle sich manchmal wie der Weihnachtsmann, wenn kleine Kinder auf ihn zukämen und ihn tatsächlich für die Filmfigur hielten.
McKellen rief das »altmodische Hollywood« zur Toleranz auf: Er werde wütend, wenn Menschen für ihre Gefühle missachtet werden. Für seine Verdienste um das Theater wurde McKellen 1990 von Königin Elizabeth II. mit dem Ritterschlag zum Sir geadelt. Dieses Jahr wird er im Kino mit »X-Men 3« und »The Da Vinci Code« (»Sakrileg«) gleich in zwei vermeintlichen Kassenschlagern zu sehen sein. Außerdem wird McKellen in Shakespeares »King Lear« auf der Bühne stehen.
Im Festivalmagazin »Berlin Daily« kündigte Produzent Bernd Eichinger (»Der Untergang«) an, die Geschichte der Terrorgruppe Rote Armee Fraktion (RAF) zu verfilmen. Der Streifen »Der Baader Meinhof Komplex« beruhe auf dem gleichnamigen Bestseller des heutigen »Spiegel«-Chefredakteurs Stefan Aust. Mit ihm werde das Drehbuch entwickelt.

Artikel vom 13.02.2006