13.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nationalpark Egge vom Tisch

Uhlenberg: nicht gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung

Altenbeken (WB/pic/pe). Nach dem Nationalpark Senne ist für NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (57) auch für das Eggegebirge ein Nationalpark endgültig vom Tisch. Bei einer CDU-Veranstaltung in Altenbeken (Kreis Paderborn) zog Uhlenberg vor 200 Landwirten einen Schlussstrich.

Die CDU-geführte Landesregierung setze keinen Nationalpark gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung durch, sagte der Minister. Auch bei einer Entscheidung über die Einrichtung eines Biosphärenreservates auf staatseigenen Flächen im Eggegebirge sei allein das Votum der Landkreise in Ostwestfalen-Lippe entscheidend. Uhlenberg will in dieser Woche Gespräche mit den Egge-Landräten aus den Kreisen Paderborn, Höxter und Lippe führen und dabei Fragen um einen Bio-Park erörtern. Bis Mitte des Jahres möchte Uhlenberg eine Entscheidung über ein Biosphärenreservat herbeiführen. Diese Entscheidung falle aber nicht in Düsseldorf, sondern in Ostwestfalen-Lippe, versprach der Umweltminister den Landwirten.
Führende Gremien der regionalen Land- und Forstwirtschaft hatten sich gegen einen Bio-Park ausgesprochen, weil sie erhebliche Beeinträchtigungen in der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen sowie Nachteile bei der Holzwerbung in Eggewäldern befürchten. Uhlenberg sicherte zu, dass mit einem Bio-Park kein Nationalpark durch die Hintertür eingerichtet werde.
Der Umweltminister verließ verärgert die kleine Eggegemeinde. Er hatte sich lediglich zu einem CDU-Neujahrsempfang eingeladen gefühlt. Statt dessen hatten örtliche CDU-Politiker offenbar ohne Kenntnis des Ministers eine Veranstaltung zum umstrittenen Thema »Biosphärenpark« angekündigt und damit hohe Erwartungen von 200 angereisten Landwirten aus dem Paderborner Land geschürt. Die OWL-CDU will sich in dieser Woche mit einem Fragenkatalog zur weiteren Entwicklung in Sachen Biosphärenreservat an Uhlenberg wenden.

Artikel vom 13.02.2006