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Menschen in
unserer Stadt
Tanja Mirche
Nagelstylistin

Aus dem Lautsprecher kommt Freddy Mercury. Die Atmosphäre am Tisch ist entspannt. Und die junge Frau bei ihrer täglichen Lieblingsbeschäftigung. »Händchen halten gehört bei mir zum Geschäft«, verrät Tanja Mirche augenzwinkernd. Allerdings wird bei der charmanten jungen Frau weniger geflirtet als gefeilt und mit feinen Scheren und filigranem Werkzeug an den Fingernägeln der Kunden gearbeitet. Tanja Mirche (32) ist Nagelstylistin, kümmert sich fünf Tage die Woche als Selbständige um schöne Hände. Der erste Eindruck ist immer wichtig, weiß die Geschäftsfrau und freut sich, dass auch die Herren der Schöpfung die Bedeutung der Hände und der Nägel als Visitenkarte für sich entdeckt haben.
Nahe dem Willy-Brandt-Platz an der Paulusstraße ist Tanja Mirche mit ihrer »Nagel-Quelle« gewissermaßen Untermieterin im Friseurstudio »Schnitt-Stelle« ihrer Freunde Michael und Daniela. Service aus einer Hand und in einem Geschäft bedeutet für das kreative Trio, Haut und Hände terminkoordiniert zu bearbeiten. »Wir sind ein starkes Team«, findet die Nagelstylistin, die bis zum vergangenen Jahr an der Kreuzstraße selbständig gewesen war.
Gelernt hatte die gebürtige Spengerin zunächst den Beruf der Einzelhandelskauffrau. Vor zehn Jahren begann sie eine Umschulung in Sachen Maniküre. Ein Bekannter aus der Solarienbranche hatte sie überredet, sich auch in der Kosmetikbranche zu betätigen. Tanja Mirche arbeitete bei einer Kollegin, absolvierte die Prüfung mit Erfolg und startete als Jungunternehmerin durch. Inzwischen hat sie einen großen Kreis von Stammkunden, die meist einmal monatlich vorbeischauen. So ein Termin steht immer auch für Entspannung im hektischen Alltag, weiß die Fachfrau von zahlreichen Gesprächen. Und aus mancher Kundenbeziehung ist längst Freundschaft geworden. Da ist die Nagelstylistin für manche Kundin auch so etwas wie eine verschwiegene Vertraute. Weil die menschlichen Nägel monatlich um die drei Millimeter wachsen, bleibt Tanja Mirche die Kundschaft stets erhalten. Meist geht es aber bei den »Sitzungen« nicht nur um die Pflege, sondern um neues Design, um Applikationen oder Nagelverlängerung. Michael Diekmann

Artikel vom 15.02.2006