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Menschen in
unserer Stadt
Antonios Georgallis
Gastronom

Rehagels Griechen sind bei der Fußballweltmeisterschaft nicht dabei. Bielefelds Grieche Antonios Georgallis hat sogar Heimvorteil. Rechtzeitig zum Beginn der aufregenden Spiele hat der Gastronom des »Café Nio« im Erdgeschoss des neuen Rathauses sein Lokal komplett umgebaut, nicht nur die Einrichtung, sondern auch die Philosophie geändert: Aus dem einstigen Bistro ist eine klassische Lounge geworden, mit bequemen Ledersofas zum Klönen und Verweilen, mit Flüssigbildschirmen für den Fußballspaß per Fernsehübertragung und mit einfachen Gerichten für den schnellen Mittagsgast.
Noch warten muss Antonios, den alle nur »Toni« rufen, auf die klassischen Theatergäste. »Früher war das Lokal am Durchgang zur Viktoriastraße eine wichtige Anlaufstelle vor und nach den orstellungen im Großen Haus.« Derzeit wird umgebaut. Um so mehr hofft Toni darauf, mit Inbetriebnahme auch die Freunde der schönen Künste wieder bewirten zu können. Ganz nebenbei, betont der Gastronom, liege sein Lokal über dem günstigsten Parkhaus der Stadt: »Ein schneller Espresso in 30 Minuten ist sogar kostenlos.«
Geboren 1966 in Bielefeld als Kind griechischer Eltern fühlt sich Antonios Georgallis als echter Europäer. Sein Vater arbeitete als Betriebsdolmetscher bei Dürkopp. Dort lernte auch Toni nach der Schulzeit zunächst den Beruf des Schlossers, arbeitete bis 1992 bei dem Nähmaschinenhersteller. Große Veränderungen in dem Industriebetrieb nahm Toni zum Anlass, sich ebenfalls beruflich zu verändern. Mit Tonis Café machte sich der Familienvater selbstständig, nach fünf Jahren bot sich die Chance mit dem »Café Nio« im Rathaus.
Das Lokal ist ein beliebter Treffpunkt, erlebt sogar Hochzeitsempfänge und runde Geburtstage. Und es soll vom Frühjahr an auch eine schöne Außengastronomie bekommen. »Der Platz zwischen dem alten und neuen Rathaus ist viel zu schade, um ihn ungenutzt zu lassen«, findet Toni und betont: »Auf Rhodos wäre das der Kommunikationsmittelpunkt der ganzen Stadt.« Nach Rhodos fährt Toni mit Ehefrau Eleni und den Kindern Evangelia und Modestula immer in den Sommerferien, besuchen den Vater am Altersruhesitz.Michael Diekmann

Artikel vom 13.02.2006