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Muslimische Proteste

Erste Karikaturen-Demos in Deutschland


Düsseldorf/Nairobi (dpa). Die Empörung über die Mohammed- Karikaturen sorgt nun auch für erste größere Proteste von Muslimen in Deutschland. Sie wollen am Samstag vor den dänischen Vertretungen in Berlin, Düsseldorf und anderen Städten demonstrieren. In Kiel protestierten bereits am Freitag etwa 200 Menschen gegen das Veröffentlichen der umstrittenen Mohammed-Bilder und forderten einen friedlichen Dialog der Kulturen. Sie distanzierten sich gleichzeitig von Gewaltakten im Nahen Osten.
Ein deutscher Journalist ist am Freitag bei Protesten gegen die dänischen Mohammed-Karikaturen in Kenias Hauptstadt Nairobi tätlich angegriffen worden. »Jemand fragte mich, ob ich Däne sei. Dann wurde mir mit der Faust ins Gesicht geschlagen«, sagte Wim Dohrenbusch, Radiokorrespondent der ARD in Nairobi. Eine Gruppe von Jugendlichen habe ihn bespuckt und getreten.
Die radikale Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad kündigte Anschläge auf Staaten an, in denen die Zeichnungen weiter veröffentlicht werden
Malaysia hat im Streit um die Mohammed-Karikaturen vor einer wachsenden Kluft zwischen Islam und dem Westen gewarnt und Mäßigung auf allen Seiten angemahnt. Regierungschef Abdullah Ahmad Badawi forderte am Freitag bei einer Konferenz islamischer Gelehrter in Kuala Lumpur von der muslimischen wie auch von der westlichen Welt, Extremisten im Zaum zu halten. Themen der Zeit

Artikel vom 11.02.2006