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Durch Disziplin sich selbst belohnt

Mit dem Erfolg beseitigt Arminia aufkommende Abstiegsängste

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Auf diesen »Dreier« hatte Arminia lange warten müssen. »Endlich sind wir für ein gutes Spiel belohnt worden«, jubelte Präsident Hans-Hermann Schwick nach dem 2:1-Erfolg gegen den VfB Stuttgart und erinnerte an die drei letzten Partien: »Da waren wir auch jeweils besser, aber die Ausbeute war nicht doll.«

Nur 17 728 Zuschauer wurden in der SchücoArena Zeuge, wie sich Bielefeld von den wiederaufkommenden Abstiegsängsten befreite und den Anschluss an das Tabellenmittelfeld herstellte. »Das ist das Ergebnis harter Arbeit«, erklärte Trainer Thomas von Heesen und stellte fest: »Wir haben uns dafür heute selber belohnt.«
Mit 24 Punkten ist der DSC Arminia Frankfurt und Leverkusen dicht auf den Fersen. Selbst Gladbach und Stuttgart sind wieder in Sichtweite. Doch davon will Realist von Heesen nichts wissen. »Obwohl die Distanz zu den Abstiegsrängen wieder auf sieben Punkte angewachsen ist, lassen wir uns nicht blenden. Wir haben nach wie vor ein waches Auge auf die Teams, die unter uns stehen.«
Ausgerechnet im Spiel eins nach dem am Freitag geschassten Giovanni Trapattoni leistete sich der VfB Stuttgart in Bielefeld die erste Auswärtsniederlage. »Weil wir einen Erfolg nicht zugelassen haben«, beschäftigte sich Arminias Trainer mehr mit der eigenen Leistung als mit den Problemen des Gegners. Was von Heesen gesehen hatte, stellte ihn allerdings nur in den Punkten Einsatzfreude und Disziplin zufrieden. »Meine Mannschaft weiß inzwischen ganz genau, welchen Aufwand sie betreiben muss, damit der Gegner keine Chance hat.«
Sein Lob galt in erster Linie dem nach langer Verletzungspause wiedererstarkten »Abfangjäger« Rüdiger Kauf. »Rübe hat überragend gespielt, viele Zweikämpfe gewonnen und dafür gesorgt, dass der VfB Stuttgart keine Ruhe am Ball hatte.« Allerdings war auch sein berechtigter Einwand nicht zu überhören: »Unsere Konter haben wir teilweise sehr schlampig vorgetragen. Da war mehr drin.«
Eine gute halbe Stunde neutralisierten sich beide Teams. Heiko Westermanns Kopfball und ein Schuss der VfB-Spitze Mario Gomez waren die wenigen Aufgaben, die DSC-Keeper Hain und sein Gegenüber Timo Hildebrand zu meistern hatten. Der Unterschied zwischen dem UEFA-Cup-Teilnehmer aus Schwaben und dem Bundesliga-Mitläufer aus Ostwestfalen heißt Isaac Boakye. Er war nach Kobyliks Diagonalpass und Küntzels Zuspiel zur Stelle und erzielte den Führungstreffer.
Die Freude währte aber nur sieben Minuten. Der VfB besann sich auf die Offensive, setzte Arminias Abwehr erstmals richtig unter Druck. Westermanns Kopfballabwehr landete bei Ludovic Magnin. Dessen Glücksschuss sauste zum Ausgleich durch die Abwehr. »Die Gegner hatten in den letzten vier Spielen acht Chancen und erzielten dabei schon fünf Treffer. Das gibt's doch gar nicht«, ärgerte sich von Heesen.
Diesmal ließ Arminia aber nicht locker. »Wir wollten die drei Punkte und haben sie auch bekommen«, grinste Bernd Korzynietz vergnügt und stellte nach dem zweiten Streich des Kollegen Boakye sachlich fest: »Heute ging's nur um das pure Ergebnis.«
Weitere Berichte zur Partie Arminia gegen Stuttgart lesen Sie auf den Sportseiten 4 und 5.

Artikel vom 13.02.2006