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Schmidt-Holz
dirigiert selbst

Chef bei Sony BMG -ÊLack gehtÊ

Gütersloh (dpa/Reuters/WB). Bertelsmann-Manager Rolf Schmidt-Holtz (57) übernimmt die Führung des weltweit zweitgrößten Musikkonzerns Sony BMG. Das teilte das Unternehmen am Freitag in New York mit.
Übernimmt die Verantwortung: Rolf Schmidt-Holz.

Der bisherige Sony-BMG-Aufsichtsratschef Schmidt-Holz rückt als Vorstandsvorsitzender an die Spitze des Gemeinschaftsunternehmens. Andrew Lack wird im Gegenzug Aufsichtsratschef von Sony BMG.
Schmidt-Holtz verlässt mit der Berufung zugleich den Bertelsmann-Vorstand. Seine Aufgaben werden dort nach Informationen aus Gütersloh neu verteilt. Einen Nachfolger für den ehemaligen »Stern«-Chefredakteur soll es nicht geben. Die Verantwortung für BMG übernimmt im Bertelsmann-Vorstand der neue Finanzchef Thomas Rabe.
Der Führungswechsel bei Sony BMG hatte sich seit längerem abgezeichnet. Schon im Oktober gab es Meldungen, Bertelsmann wolle den im März auslaufenden Vertrag von Lack nicht verlängern. Lack war unter anderem vorgeworfen worden, zu viel Geld für einen »Rentnervertrag« mit dem US-Rockmusiker Bruce Springsteen ausgegeben zu haben. In Zeitungsberichten war von 50 Millionen Dollar die Rede.
Sony BMG hat zudem im vergangenen Jahr Marktanteile an Branchenführer Universal Music verloren. Neuerscheinungen kamen verzögert auf den Markt. Sony-Chef Howard Stringer schien trotzdem zu Lack zu halten.
Stringer hatte Lack 2003 an die Spitze von Sony Music geholt. Die Musiksparte des japanischen Konzerns fusionierte 2004 mit der Bertelsmann-Tochter BMG. Beide Konzerne halten je 50 Prozent am Musikunternehmen. Schmidt-Holtz war an der Fusion damals maßgeblich beteiligt.

Artikel vom 11.02.2006