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Meerwellenantrieb und
ein Rechner mit Gefühl

Acht Rats-Gymnasiasten bei »Jugend forscht« am Start


Von Michael Schläger
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Bei einer Überfahrt nach Helgoland in den vergangenen Sommerferien kam Robert Feldhans die Idee: Die durch Meereswellen entstehenden Bewegungen müssten auch für einen Antrieb genutzt werden können. Zu Hause entstand der Prototyp seines Meerwellenantriebs. Der Zwölfjährige ist einer von acht Ratsgymnasiasten, die am 18. Februar beim Regionalwettbewerb von »Jugend forscht« in Herford in der Kategorie »Schüler experimentieren« teilnehmen werden.
Für Roberts Meerwellenantrieb hat sein Vater bereits Gebrauchsmusterschutz angemeldet. »Ich habe mich schon immer für alles interessiert, was mit Schiffen und Schiffbau zu tun hat«, erzählt der Jungforscher.
Philipp Lerch (11) ist ein Computerexperte. Er hat sich mit der Frage beschäftigt, ob so ein Elektronengehirn auch Gefühle entwickeln kann. »Kann es natürlich nicht«, sagt Philipp. »Aber man kann einen Rechner so programmieren als ob.« Genau das hat Philipp getan. So könnten wir es eines Tages mit Robotern zu tun haben, die Gefühle wie Freude oder Trauer zeigen - nur »echt« sind diese Regungen nicht.
Auch Philipps Bruder Jan-Paul (11) gehört zur Forscher-Crew des Ratsgymnasiums. Zusammen mit Valentin Lieneweg (10) hat er untersucht, wie gefährlich Knallkörper sind. Dass die Böller es in sich haben, fanden sie bei ihren Experimenten schnell heraus. Sie zündeten die Knallkörper unter anderem in einem mit Sand gefüllten Eimer. Wie hoch der Sand flog und wie weit er sich bei der Explosion verteilte, ließ Aussagen über die Sprengwirkung zu.
Mit Solarzellen haben Pascal Féaux de Lacroix (10) und Peter Gölzhäuser (11) experimentiert. Sie beschäftigten sich mit der Fragestellung, welchen Einfluss Abstand, Winkel und Größe der Solarzellen, Lichtfarbe und Umgebung auf den erzeugten Strom haben. Ihre Ergebnisse haben sie in einer ausführlichen Studie festgehalten.
»Wir haben die Vorbereitung auf den Regionalwettbewerb diesmal stärker institutionalisiert«, sagt Hans-Joachim Nolting, Direktor des Ratsgymnasiums. Einmal wöchentlich organisierte Lehrerin Ortrun Lingner einen Treffpunkt für die Nachwuchs-Forscher.
Dort konnte abgesprochen werden, welche Themen sie bei »Jugend forscht« präsentieren wollen und wie ihre Vorhaben wohl am besten umgesetzt werden. Nicht nur Jungs sind dabei. Auch zwei Mädchen vom »Rats« bewerben sich in der Kategorie »Technik«. Saskia Wagner (10) und Louisa Siekmann (11) haben »alles rund um das U-Boot« in Erfahrung gebracht. Für alle heißt es jetzt am kommenden Wochenende »ganz fest die Daumen drücken.«

Artikel vom 11.02.2006