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Q7 sprengt die Norm
Audis mächtiger Geländegänger fährt sich erstaunlich handlich
Eines steht fest: Wer sich den Kauf eines Audi Q7 überlegt, der sollte zuvor seinen Einstellplatz genau ausmessen. Denn mit einer Länge von 5,09 Metern sprengt der Geländegänger aus Ingolstadt das Garagen-Normmaß deutlich.
Parkplatzsuche also ist nicht einfach mit dem neuen Audi, der am 10. März offiziell seine Markteinführung bei den Händlern feiern wird. Dafür sorgt auch die Breite von 1,98 Metern (Höhe 1,74 Meter).
Überraschend dagegen, wie handlich sich das mächtige, 2,3 Tonnen schwere Gefährt (der VW Touareg wiegt bei einer Länge von 4,74 Meter fast das gleiche) mit der bulligen Frontpartie fahren lässt. Am Steuer kommt - mit Ausnahme eben der Suche nach einem freien Abstellplatz - niemals das Gefühl auf, in einem »Dickschiff« zu sitzen.
Außer bei der gerade beschriebenen Parkplatzsuche machen sich die Maße dagegen positiv bemerkbar. In Reihe zwei können es sich die Reisenden so richtig bequem machen, selbst wenn Fahrer und Beifahrer groß gewachsen sind und deshalb das Gestühl weit nach hinten geschoben haben. Auf Wunsch kann der Q7 auch mit zwei Sitzen in einer dritten Reihe geliefert werden. Ehrlich gibt Audi aber zu, dass Raum und Beinfreiheit hier für Personen mit einer Körpergröße von mehr als 160 Zentimetern eher beengt sind. Auch eine Variante als Sechssitzer bieten die Ingolstädter an. Dann sitzen die Passagiere in Reihe zwei auf luxuriösen Einzelsesseln.
In allen Versionen lassen sich die Sitze in der Länge verschieben und kinderleicht nach vorn klappen, dann entsteht eine topfebene Ladefläche. Das Volumen des Gepäckraums variiert so zwischen 330 (Siebensitzer), 775 (Fünfsitzer) und maximal 2035 Litern. Komfortabel, dass bei den luftgefederten Modellen der Wagen auf Tastendruck um sieben Zentimeter abgesenkt werden kann. Überhaupt haben Komfort und Qualität beim Q7 einen großen Stellenwert.
Das Cockpit lehnt sich klar erkennbar an den A6 an. Ansonsten wirkt alles bis ins kleinste Detail edel und elegant, ohne auf die bei einem Auto dieser Art unbedingt notwendige Ausstrahlung von Kraft und Robustheit zu verzichten.
Dieses Muskelspiel greifen die beiden zunächst angebotenen Triebwerke (beide mit Sechsstufen-Automatik) für den Q7 auf. Der neue 4,2 Liter V8 mit Benzin-Direkteinspritzung zum Preis von 64 900 Euro leistet 350 PS (257 kW) und sorgt für mächtig Dampf unter der Haube. Ohne jedes Atemholen und mit größter Laufruhe geht es bis weit jenseits der Tempomarke 200 voran (Spitze 244). Dieselfreunde können auf den Dreiliter TDI mit 233 PS (171 kW/48 900 Euro) zurückgreifen, der satte 500 Newtonmeter schon bei 1750 Touren auf die Antriebsachsen wirft und in allen Tempobereichen satt durchzieht. In der zweiten Jahreshälfte folgt noch ein 280 PS (206 kW) starker V6-Benziner mit 3,6 Litern Hubraum.
Ob Diesel oder Benziner - Fahrwerk und Allradtechnik sind bestens auf die Anforderung dieses luxuriösen Geländegängers ausgerichtet: kaum Seitenneigung in Kurven, beste Traktion auch auf unwegsamem Untergrund.
Mehr als 13 500 Kunden haben inzwischen ohne diese Fahreindrücke einen Kaufvertrag für den Q7 unterschrieben. Das sprengt ebenfalls so manch bekannte Norm. Vor allem, weil in den USA (geschätzter Anteil an den Q7-Verkäufen liegt bei 45 Prozent) der Verkauf erst im Mai beginnt.
Dann stehen in Deutschland schon fast die nächsten neuen Audi-Modelle bei den Händlern. Mitte 2006 kommen der RS4 als Avant und als Cabrio, sowie der S6. Wenig später folgen der neue TT und der neue Allroad. Zum Ende des Jahres kommen dann noch die Highlights S3 und der komplett neue R8.
Etwas länger warten müssen Audi-Kunden dagegen auf den Q5. Der kleine Bruder des Q7 wird auf A4-Basis gebaut und ist auf der IAA im September 2007 erstmals zu sehen. Ob dann auch der A3 als Cabrio gezeigt wird, ist unklar. Noch ist nämlich nicht abschließend entschieden, ob es einen offenen A3 tatsächlich geben wird. Vieles deutet aber darauf hin.
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 25.02.2006