Bielefeld (WB/jm). Spätestens seit Samstag weiß es auch der Rest der Handball-Oberliga: Die TSG Altenhagen-Heepen ist ausgestattet mit der Lizenz zum Siegen! »Es ist eine Seltenheit, so ein Spiel überhaupt noch zu gewinnen«, resümierte Trainer Jörg Harke das abenteuerliche 36:34 (22:13) bei Teutonia Riemke.
Wieder eine Spur gealtert, gleichwohl vergnügt, versuchte Harke die »unglaublichen« 60 Minuten in passende Worte zu kleiden. »Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich eine starke Leistung gezeigt«, lobte er die Griffigkeit der Abwehr. »Wir haben den Gegner in Grund und Boden gespielt«. Mit dem 13:22-Rückstand war Teutonia Riemke, in dieser Serie zu Hause weiterhin sieglos, noch gut bedient. Angesichts der harmlosen Teutonen wurde in der Bielefelder Kabine bloß noch über die Höhe des Sieges gerätselt. Doch die Halbzeitpause tat der TSG überhaupt nicht gut. »Wir haben nach dem Wiederanpfiff alles eingestellt. Deckung, Tore werfen, einfach alles. Keiner hat mehr richtig zugepackt, jeder nur noch auf seine Quote geguckt. Da sind alle zum Gegenstoß nach vorne gelaufen; dafür muss man Ball hinten aber erstmal gewinnen«, wunderte sich Harke. Neben- statt miteinander: diese Schwächephase des Gastes nutzte Riemke aus. Binnen acht Minuten war das komfortable Polster auf 26:24 geschrumpft. »Wir haben den Gegner förmlich aufgebaut«, sah Harke die TSG-Felle schon wegschwimmen. Doch die folgenden Minuten ließen sein Adrenalin wieder in ruhige Bahnen gleiten: Beim 34:28 (50.) schien der Zweite die Moral der Bochumer endgültig gebrochen zu haben. Harke hatte die Rechnung freilich ohne seine »launische Diva« gemacht, die in den Folgen sieben Minuten torlos blieb und Riemke zu einfachen Treffern und zum Gleichstand einlud - 34:34 (57.). Die hektischen Schlussminuten läutete Carl-Moritz Wagner mit einem vergebenen Gegenstoß ein. Martin Glüer und Johann-David Starck war es schließlich vorbehalten, mit den Toren 35 und 36 die »eingebaute Sieggarantie« auszupacken. Die Kunde, dass Rivale TuS Ferndorf bei der SG HC Dortmund-Süd (Sonntag zu Gast in Heepen) mit 30:32 Federn lassen musste, ließ das Gute-Laune-Barometer nochmals in die Höhe schnellen. Die TSG ist jetzt alleiniger Tabellenzweiter. TSG Altenhagen-Heepen: Herrendörfer/Knop (ab 40.) - Glüer (4), Werner (5), Schraps (5), Müller (3), Korte (3), von Hollen (1), Starck (4), Wagner (12/3), Rethmeier.
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