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Ein Gipfel der Abschiedstour

Handball-Verbandsliga: TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck - TSV Hahlen 34:28


Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Syrtaki-Klänge und stehende Ovationen der Rekordkulisse: Mit einem schwer erkämpften 34:28 (16:15)-Heimsieg über den Tabellenzweiten TSV Hahlen räumte der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck auch die letzten Zweifel aus, wie am 6. Mai der Direktaufsteiger in die Handball-Oberliga heißen wird.
Eine Dreiviertelstunde lang entpuptte sich Hahlen als gleichwertiger Gegner. Mit seiner bekannt offensiven Abwehrformation wollte der Gast den Primus nicht in seinen Rhythmus finden lassen. Über 2:3 (5.), 5:4 (8., Gegenstoß Husemann) und 7:5 (10., Boekstiegel) entwickelte sich so ein zunächst enges, temporeiches Treffen, ehe die TuS 97-Abwehr vor einem gut aufgelegten Thorsten Lehmeier für sechs Minuten den Kasten vernagelte. Mit einem schönen Heber vom Kreis krönte der clever eingelaufene Marcel Volmer diese Phase mit dem 14:9 (22.). Die Vorentscheidung?
Nein, denn in der Folgezeit häuften sich leichte Patzer im Angriffsspiel der 97er. Fangfehler Schlüter, Schritte Bruelheide, ein Gegenstoß-Heber an den Pfosten (Duderstadt), nochmal Pfosten (Volmer) sowie ein unkonzentrierter Wurf des am Samstag völlig indisponierten Nils Grothaus; zum Seitenwechsel war das Spitzenspiel wieder total offen - 16:15.
Weil sich die Unsicherheit des Bielefelder Angriffs auf die Verteidigung übertrug, war der ungebrochen bissige TSV Hahlen ab der 38. Minute am Drücker; Thielking erzielte das 19:18. Zwar konnte der eingewechselte Alexander Herholt dem Verfolger die Führung wieder entreißen (22:21, 43.), doch wirkten Lehmeier und Co. zunehmend genervt.
Dass in der 48. Minute beim Stand von 25:24 Marcus Tiemann zwischen die Pfosten wechselte, sollte sich auszahlen. »Marcus hat sensationell gehalten«, strahlte Trainer Frank Brennecke hinterher. Mit acht gehaltenen Bällen war er maßgeblich daran beteiligt, dass sich der TuS 97 kontinuierlich absetzen konnte. Zwei Volmer-Heber, dazwischen ein Boekstiegel-Treffer; beim 28:24 (50.) »roch« es längst nach dem Ausbau der Tabellenspitze.
Weil am Ende erkennbar die größere Kraft, Konzentration und Disziplin auf Seiten des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck auszumachen waren, fuhr der einen verdienten Heimerfolg ein. Die folgenden Tänze und Umarmungen verdeutlichten, welche Last damit von den Blau-Weißen abgefallen war.
»Es hat nicht gereicht. Das Ergebnis geht in Ordnung. Der TuS 97 ist ein verdienter Aufsteiger«, machte der frühere Bielefelder Tim Quisbrock eine Verbeugung vor dem Sieger. Angesichts von nunmehr fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten sowie einem »machbaren« Restprogramm in den verbleibenden neun Runden ist der Tenor klar.
Rechtsaußen Marcel Volmer: »Wir haben alle Möglichkeiten, auch wenn noch viel passieren kann. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, sind wir selber schuld«.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann (ab 48.) - Brenker, Vollmer, Eggert, Herholt (3), Schlüter (1), Volmer (6), Duderstadt (1), Bruelheide (11), Vogelsang, Boekstiegel (6/1), Husemann (4), Grothaus (2).
Hahlens beste Werfer: Thielking (13/4), Quisbrock (5), Weng (4).

Artikel vom 13.02.2006