Das erste Rennen in Turin: Anni Friesinger gegen Claudia Pechstein
Turin (dpa). Die »Golden Girls« hoffen auf den Blitzstart, Cindy Klassen auf die Kraft der Bibel und die Niederländerinnen auf ihre neuen »Wunder-Schlittschuhe«: Im Oval Lingotto wird am Sonntag über 3000 Meter ein heißes Rennen erwartet.
»Ein Platz auf dem Stockerl zum Auftakt, das würde mir gehörig Rückhalt geben«, meint Top-Favoritin Anni Friesinger vor dem großen Eisschnelllauf-Duell gegen ihre Erzrivalin Claudia Pechstein, die vor vier Jahren die Nase vorn hatte. Friesinger ist diesmal sogar auf fünf Strecken dabei, will sich damit aber nicht selbst unter Druck setzen. »Ich bin nicht nur vier Jahre älter, sondern auch reifer geworden. Mein Ziel ist einmal Gold - dieser Druck ist beherrschbar«, sagt sie in Erinnerung an die Spiele in Salt Lake City, wo sie vier Mal als Top-Favoritin anreiste, aber nur über 1500 Meter die Nerven behielt. Nach ihrer Wadenverletzung Anfang des Jahres hat sie rechtzeitig zur Top-Form zurückgefunden: »Jetzt brauche ich bloß noch das Quäntchen Glück bei der Auslosung.« Enorm in Form ist auch die 33-jährige Berlinerin. »Vor Salt Lake hatte sie eine 4:09 über 3000 Meter zu Buche stehen, diesmal reisen wir mit einer 4:06 an. Ihre Fitness ist zumindest ebenso so gut wie in Salt Lake, oder sogar besser«, meint Joachim Franke. Natürlich möchte Pechstein vor allem den Coup über 5000 Meter mit dem bisher nie da gewesenen vierten Sieg hintereinander landen. Sie könnte damit nicht nur ihr Image als Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin ausbauen, sondern auch im weltweiten Medaillen-Ranking der Winterspiele einen Riesensprung nach vorn machen. Mit zwei Siegen in Turin würde sie zu den erfolgreichsten Damen der Winter-Historie, den Russinnen Ljubow Jegorowa (Langlauf/6/3/0) und Lidija Skoblikowa (Eisschnelllauf/6/0/0) aufschließen.
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