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Geheimtipp
Kircheisen

Ackermann nicht fit


Turin (dpa). »Sorgenkind« Ronny Ackermann droht den Wettlauf mit der Zeit zu verlieren, Björn Kircheisen hofft dagegen auf einen großen Gewinn. Während der Doppel-Weltmeister aus Dermbach im Sprungtraining kaum Fortschritte erkennen ließ und in dieser Verfassung wenig Aussichten auf eine Medaille im olympischen Einzel-Wettbewerb der Nordischen Kombinierer hat, zählt Kircheisen an diesem Samstag zu den heißen Anwärtern auf Edelmetall. »Die Schanze liegt mir, die Sprünge stimmen. Das klappte prima. Ich sehe mich aber nicht als Geheimfavorit«, sagte der laufstarke Vize-Weltmeister.
Nach einem Sprung auf 97,5 Meter im ersten Versuch packte der 22-Jährige seine Ski zusammen und beobachtete entspannt, wie sich Ackermann vergeblich darum bemühte, Selbstvertrauen für die erste von drei Entscheidungen aufzubauen. »Ich hoffe, dass es bei mir im Wettkampf genauso gut klappt. In erster Linie will ich aber Spaß haben und Olympia genießen«, sagte Kircheisen.
Zufrieden konnte Bundestrainer Hermann Weinbuch auch mit Georg Hettich sein, der von den deutschen Athleten mit 101 Metern den weitesten Satz zeigte. Als vierten Mann schickt der Coach Sebastian Haseney ins Rennen, der sich in der internen Ausscheidung gegen Thorsten Schmitt und Jens Gaiser durchsetzte.
Sorgen bereitet Weinbuch weiter Ackermann. Die Qualitätsunterschiede beim Training waren so gravierend, dass nur das Prinzip Hoffnung bleibt. »Ronny muss noch einen Tick zulegen. Aber er ist ein Wettkampftyp. Wenn es ihm gelingt, sich zu steigern, kann er um die Medaillen mitkämpfen.«

Artikel vom 11.02.2006