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Eine Furt wie in alten Tagen

Renaturierung bringt Schwung in den Reiherbach-Lauf


Senne (oh). »Zurück zu neuen (alten) Ufern«. Unter dieses Motto könnte ein weiteres Projekt der Stiftung Rieselfelder Windel gestellt werden: die Renaturierung der Reiherbachaue. Diplom-Biologe Dr. Günter Bockwinkel von der Gesellschaft für Landschaftsökologische Planung, Bewertung und Dokumentation (NZO), stellte das Vorhaben, für das inzwischen fast alle Genehmigungen vorliegen, den Senner Bezirksvertretern vor.
In den natürlichen Lauf des Reiherbaches, der ursprünglich in weiten Schleifen von Senne aus in Richtung Isselhorst floss, hat der Mensch schon vor langer Zeit eingegriffen. Er wurde begradigt, um Mühlen sowie Stauteiche als Vorfluter für die Firma Windel anlegen zu können. Auf einer etwa 750 Meter lange Strecke - angefangen am Toppmannsweg über das Gelände der Anliegerfamilie Friebe in Richtung Naturreservat - wird der Bach künftig wieder ein naturnahes Bett und damit auch einen deutlich längeren Verlauf erhalten.
»Diese Gestaltung der Bachaue passt in das Konzept der Rieselfelder Windel«, erklärte Bockwinkel. Erreicht werden soll damit eine Struktur- und Güteverbesserung des Gewässers. »Außerdem führt es zu einer Attraktivitätssteigerung der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld«, so Bockwinkel. In die naturpädagogischen Angebote der Station für Kinder und Jugendliche könnte dann auch die Bachaue mit eingebunden werden.
Neben dem Verlauf wird es eine weitere Veränderung geben: Statt der jetzt vorhandenen Brücke zum Überqueren des Reiherbaches auf dem angelegten Rundweg in der Norderweiterung des Naturreservates soll eine Furt angelegt werden. Bockwinkel: »Bei normalen Wasserständen können Spaziergänge trockenen Fußes über den Bach kommen. Denn es werden Steine als Tritte in die Furt gelegt.« Für behinderte Menschen ist dieser Durchgang allerdings ein Problem.
Die Finanzierung übernimmt wahrscheinlich zu 70 bis 80 Prozent das Land, den Rest die Stiftung. Mit den Renaturierungsarbeiten soll im Sommer begonnen werden. Die Fertigstellung ist zum Jahresende geplant.

Artikel vom 13.02.2006