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Stellenabbau bei VW

Am Konzern gebaut


Knapp über der Nulllinie kam die Marke Volkswagen am Ende des vergangenen Geschäftsjahres zu stehen. Klar, dass Vorstandschef Bernd Pischetsrieder jetzt handeln musste.
Die Maßnahmen, die er am Freitag ankündigte, sind hart. 20 000 Arbeitsplätze sollen in nur drei Jahren abgebaut werden. Einen solchen Aderlass kann auch ein Konzern wie Volkswagen nur begrenzt "sozial" gestalten. Am stärksten betroffen ist noch das Werk Baunatal bei Kassel - gar nicht so weit von Ostwestfalen-Lippe entfernt. Das schmerzt. Das tut weh.
Und trotzdem: Endlich wird bei VW nicht mehr nur über Lustreisen oder die Zahl der Kinder von Aufsichtsratschef Ferdinand Piech gesprochen. Endlich wird am Konzern gebaut. Endlich bewegt sich das Unternehmensfahrzeug nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart - mit Blick auf die Zukunft.
Ostwestfalen-Lippe könnte, so bitter die Pille für die VW-Belegschaft ist, von der Entscheidung des Vorstandes sogar profitieren. Die Zulieferer in dieser Region haben den Bremsprozess schon hinter sich. An ihrer Konkurrenzfähigkeit gibt es keine Zweifel.
Bernhard Hertlein

Artikel vom 11.02.2006