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Möckerland-Elf für Klinsi

kfd-Theatertanten mit Fußballverstand im Stuken-Stadion

Von Monika Schönfeld
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Trainer der Nationalmannschaft, Jürgen Klinsmann, sollte die Aufstellung seines Kaders für die Fußball-Weltmeisterschaft ruhen lassen und sich erst mal bei den »Theatertanten« der kfd St. Johannes Stukenbrock Rat holen. Die haben nämlich die perfekte Fußballmannschaft, die Möckerland-Elf, zusammen gestellt. Und den Seelsorger, Pfarrer Bernhard Hamich, sollte Klinsi auch gleich ausleihen. Der gibt den Beistand dort, wo die Not am größten ist.

Nach dreistündigem Programm und einem Doppelpass mit 21 Sketchen stehen die Frauen in Sachen Fußballverstand den Männern nun wirklich in nichts mehr nach. Nach der Nationalhymne, »Friede, Freude, Eierkuchen«, vermisste kfd-Vorsitzende Veronika Esser im Stuken-Stadion nur die Holter Fans. Die Zigeuner müssen sich am Sportpark am Ölbach (Oelbach) verirrt haben.
Eine Mannschaft muss aus verschiedenen Charakteren bestehen. Für das nötige Maß an Aggressivität sorgt Pillo, der dem Ferdi erst mal gegen das Schienbein tritt (wegen der Osterfeuer-Affäre). Kuhkämpers Franz-Josef darf nicht mitspielen - ihm ist die Buxe geplatzt. Ökkenpöhlers Simon kickt nur, wenn seine Mama mitspielen darf. Teipels Uli kann vor lauter Schützenorden am Trikot kaum laufen. Pastor Hamich verbietet dem Vier-Gestirn der Weiberfastnacht mitzuspielen - wegen des Trikottausches. Die Vier schließen sich Heinrich Sanders Jugendblasorchester an - als Cheerleader. Perfekt in der Verteidigung: Fischs Dietmar - wegen des Geruchs, der den Gegner umhaut. Ob Wolfgang Bender als Schiri taugt, bezweifelt zumindest der Hubert. Aber die grüne Giesela ist voll in Aktion und haut den Gertz erst mal um, weil der 'ne halbe Stunde auf einem Regenwurm gestanden hat.
Im aktuellen Sportstudio wurden die 280 Zuschauerinnen gewahr, worauf es beim Fußball wirklich ankommt. Gerd Eikenbusch stellt den Libero auf, der nur wie 'ne Parkuhr rumsteht, weil Heribert da Geld reinsteckt. Theo Peters, Chef vom FC, gilt als Instanz für modischen Geschmack. Und Bernhard Hamich findet in der Bibel die Fußballbegeisterung: »Sie trugen edle Gewänder und irrten planlos umher.«
Ob die Ascot-Damen, die Blondinen, die Ärztin bei der Doping-Kontrolle, am Stammtisch, Rudi Assauer mit Bundeskanzlerin (»Schätzchen«) Angela Merkel oder unter Putzfrauen: Fußball ist eine runde Sache. Und hätten die Männer gestern gesehen, was die Frauen wussten, würden sie bestimmt den Frauen das Fachsimpeln über den schönsten Sport der Welt überlassen.
Es spielten: Inge Lichtenberg, Katja Knoche, Ulrike Kipshagen, Claudia Balzereit, Vera Widera, Betty Kröger, Gertrud Berens, Anni Lindner, Brigitte Kruse, Manuela Brock, Beate Nagel, Maria Tölle, Elisabeth Henrichs und Bernhard Hamich. Für die Maske verantwortlich: Ulla Kämper.
Für die Vorstellungen heute ab 19 Uhr und am Sonntag ab 15 Uhr in der Schützenhalle Stukenbrock gibt es nur noch wenige Karten bei Barbara Kammertöns, Tel. 92 77 45.

Artikel vom 10.02.2006