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Appetit auf »leckerste Stadt« machen

Stadtmarketing-Ideen: Großveranstaltungen, Scheckheft, Stadtführer und mehr

Versmold (igs). Es gibt viele Möglichkeiten, auf »die leckerste Stadt Deutschlands« Appetit zu machen: Die Stadtmarketing-Arbeitsgruppen haben viele Ideen und konkrete Projekte entwickelt, die Lust auf Versmold machen sollen: von der Kulturreihe »Samstags um Zehn« über die verkehrsfreundlichere Umgestaltung der Innenstadt bis zum Angebot von Inliner-Wochenenden.

Seit dem Stadtmarketing-Auftakt Anfang September hatten die sechs Arbeitsgruppen an ihren Ideen gefeilt. Das Ziel: Versmold in den Herzen und Köpfen der Bewohner und Besucher profilieren, Projekte mit Signalwirkung entwickeln, die Zukunftschancen bieten. Bürger und Vertreter der Stadt hatten in den vergangenen Monaten unter Regie der Firma Junker und Kruse Ideen entwickelt. Am Mittwoch präsentierten sie ihre Ergebnisse und Vorschläge.
Versmold noch mehr zu einer »guten Adresse« machen - dieses Ziel möchte eine Arbeitsgruppe mit einer Großveranstaltung und einer Veranstaltungsreihe erreichen: »Samstags um Zehn« soll es vom 15. Mai bis 15. September in Versmolds guter Stube heißen. Jeden Samstag, so die Pläne, werden von 10 bis 12 Uhr künstlerische Darbietungen geboten. Mit einer »Musischen Woche« sollen erstmals 2007 junge Leute in die Stadt zu einem Workshop-Wochenende mit Kunst, Musik, Tanz, Artistik und Literatur gelockt werden. »20 Kilometer rund um Versmold weiß niemand mehr, was Versmold ist. Das wollen wir ändern«, sagte Arbeitsgruppensprecher Thomas Reiplinger.
Auch für Neubürger und Einpendler soll die Stadt künftig mehr bieten: Ein umfassendes Informationspaket samt Wurst soll Appetit auf die Stadt machen, Firmen sollen neue Mitarbeiter von außerhalb ebenfalls mit dem »Neubürgerpaket« begrüßen. Stadtrundfahrten, ortsteilbezogene Veranstaltungen durch die Vereine und ein Scheckheft des Einzelhandels sollen die jährlich 900 Neubürger gezielt ansprechen. Der Einzelhandel, so das Ergebnis einer weiteren Arbeitsgruppe, könnte eine Serviceoffensive starten: Testkäufe könnten Stärken und Schwächen aufdecken, danach spezielle Schulungen angeboten werden. Eine Chance könnte auch ein geschäftsübergreifendes Gutscheinsystem sein.
Eine neue Beschilderung für die Radtouren und Inliner-Wochenenden könnten als touristische »Bonbons« herausgestellt werden. Bettina Sieckendiek stellte ein umfangreiches Stadttouren-Programm vor, das viele Leute »zum Probieren« in die »leckerste Stadt Deutschlands« locken soll. Auch die Stadtführer, deren Ausbildung noch bis April läuft, können ihren Teil dazu beitragen.
Ein Wirtschaftslotse als zentraler Ansprechpartner, ein Netzwerk unter den Betrieben und ein neuer Internetauftritt für die Stadt könnten den Wirtschaftsstandort stärken. Auch zu dem Thema, wie mehr Aufenthaltsqualität in die Innenstadt geholt werden kann, hatte sich eine Arbeitsgruppe Gedanken gemacht. »In Versmold steckt eine Menge Potenzial«, war Bürgermeister Thorsten Klute nach der Vorstellung zufrieden. Ihm sei wichtig, dass die Ideen aus der Bevölkerung gekommen seien, und nun eine gute Initialzündung vorgelegt worden sei.
Auch Christina Nitz (Junker und Kruse) lobte die Arbeitsgruppen-Mitglieder: »In kurzer Zeit ist schon viel umgesetzt worden.« 2006 gehe es darum, das Begonnene fortzuführen. Sie hofft, dass sich noch weitere Mitstreiter finden, die die Vorschläge unterstützen und weitere Ideen entwickeln wollen.

Artikel vom 10.02.2006