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Menschen in
unserer Stadt
Sandra Gaborit
Fremdsprachenassistentin

Mit 20 Jahren ist sie nicht viel älter als die Schülerinnen und Schüler im 13. Jahrgang des Ceciliengymnasiums. Dabei hat die junge Französin Sandra Gaborit ihren Bachelor-Studienabschluss in angewandten Fremdsprachen schon in der Tasche. Jetzt unterrichtet sie als Fremdsprachenassistentin an der Schule.
Mit den Schülerinnen und Schülern des zwölften Jahrgangs arbeitet sie an einer »Zeitung« mit Nachrichten aus dem 17. Jahrhundert, mit denen aus Stufe elf erstellt sie einen französischsprachigen Reiseführer über Bielefeld. Und die Neuntklässler entwickeln mit Sandra Gaborit einen Fotoroman.
»Meine Aufgabe ist es, mit den Schülerinnen und Schülern praktische Sprachübungen zu machen«, erzählt die Fremdsprachenassistentin. Dazu gehört auch, dass sie mit ihnen auf Französisch über die Sendereihe »Deutschland sucht den Superstar« parliert (»Etwas Ähnliches gibt's bei uns in Frankreich auch«) oder dass sie für die Fünftklässler einen »Galette des Rois«, einen Marzipankuchen, backt. »Den gibt es bei uns zum Dreikönigsfest«, erläutert Sandra Gaborit. Darin eingebacken ist eine kleine Figur. »Wer sie findet, ist König und darf sich eine Königin wählen - oder umgekehrt.« So lernen die Jüngsten am Ceciliengymnasium französische Bräuche. Übrigens ist das »Ceci« die einzige Schule in Bielefeld, die Französisch schon ab Klasse fünf anbietet.
Sandra Gaborit gefällt es an der Schule, auch wenn sie am Ende keine Lehrerin werden möchte. Ihr nächstes Ziel ist ein Masterstudium in öffentlicher und privater Kommunikation an der Universität ihrer Heimatstadt Bordeaux. Ein großer Traum wäre es für sie, im diplomatischen Dienst ihres Heimatlandes tätig zu sein. Aber sie weiß auch, dass es bis dahin noch ein langer Weg ist.
In Bielefeld lebt sie in einer Wohngemeinschaft. Deutschland kennt sie seit langem. Verwandte leben hier, und in Bochum hat sie bereits ein Auslandssemester verbracht. »Die Kulturen in Europa gleichen sich immer mehr an«, findet sie keine großen Unterschiede mehr zwischen Deutschland und Frankreich. Nur einen: »Die Supermärkte sind hier viel kleiner als bei uns zu Hause.«Michael Schläger

Artikel vom 10.02.2006