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Tommys Leben
wird spannend

Neue 3D-Animationsserie im KiKa

Von Carsten Rave
KiKa, 19.00 Uhr: Das Leben ist eintönig in dem australischen Küstenkaff. Der zwölfjährige Tommy Cadle hat auch keine Lust, sich mit den Kindern des Dorfes anzufreunden. Er bevorzugt das abgeschiedene Dasein in seinem Leuchtturm. Und dann passiert etwas.

Und das, was da passiert, kann eben nur im Fernsehen passieren: Durch das geschlossene Dach krachen fünf Außerirdische, die Tommys Leben von Grund auf verändern. Ein Grundmuster, bei dem Alf (der Katzenhasser) Pate stand, der bei der Familie Tanner hereinplatzte. »Pet Alien - Ein Fall aus dem All« heißt die neue 3D-Animationsserie, die in 26 Folgen von heute an zu sehen ist.
Für den Kinderkanal bedeutet die Serie ein Experiment in eigener Sache. Denn der öffentlich-rechtliche Sender hat sich an der Produktion mit einem Budget von etwa 20 Prozent der Gesamtkosten beteiligt, hatte Mitsprache bei der Entwicklung und der Produktion und wird laut Redaktionsleiter Sebastian Debertin auch vom Merchandising profitieren. Die Serie - die Kosten gibt Produzent Bill Schultz mit 275 000 Dollar (etwa 230 000 Euro) pro halbe Stunde an - hat ihren internationalen Siegeszug dank geschickter Vermarktung und eines dichten Händlernetzes laut Schultz bereits in 160 Ländern angetreten.
Debertin und Schultz planen weitere Kooperationen und basteln an drei Projekten. Für den KiKa ist dies die Chance, mit nicht allzu hoher Beteiligung an Animations-Hochglanzware zu kommen und überdies an der Fertigung noch weitere deutsche Unternehmen zu beteiligen. Der 45-jährige Schultz, der zum Entwicklerteam der »Simpsons« gehörte, nutzt ausländische Partner für den lukrativen internationalen Vertrieb, denn er hat es mit seiner unabhängigen Firma in den USA nicht leicht, am Markt neben großen Animationskonzernen wie Disney oder Viacom zu bestehen.
Die Aliens, die es sich in Tommys Leuchtturm gemütlich machen, sind Dinko, Gumpers, Flip, Swanky und Scruffy. Sie hatten keine Lust mehr auf ihre langweilige Galaxie namens »Conforma« und landen nach einer langen Reise auf der Erde. Dinko ist grün, sieht ein bisschen aus wie ein Frosch, der blaue Swanky will seine Kumpane ständig unterbuttern, der fette Gumpers steht auf Erdbeereis, der bunte Flip ist das Gegenteil von Langeweile und Scruffy, ein hundeähnliches Vieh, ist Tommys neues Haustier.
Zähneknirschend muss Tommy sich mit den ungebetenen Gästen arrangieren: Das Leben ist eben kein Wunschkonzert.

Artikel vom 10.02.2006