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Lkw schlitzt
Linienbus auf

Drei Tote und zehn Verletzte

Coppenbrügge (dpa). Drei Schüler sind gestern beim Zusammenstoß eines Busses mit einem Lkw auf glatter Straße im Kreis Hameln-Pyrmont ums Leben gekommen. Die beiden Fahrer und zehn weitere Busfahrgäste wurden verletzt, drei davon schwer.

Nach Angaben der Polizei war der Lkw bei Coppenbrügge im Schneetreiben auf die Gegenfahrbahn geraten, hatte dort den mit 15 Fahrgästen besetzten Bus gerammt und seitlich aufgeschlitzt. In dem Linienbus saßen auch mehrere Schüler. Die Straße war nach Angaben der Kreisverwaltung erst wenige Minuten vor dem Unfall gestreut worden.
Bei den Toten handelt es sich um zwei 14 und 17 Jahre alte Mädchen und einen 18-jährigen Jugendlichen. Die Todesopfer stammen ebenso wie die meisten Verletzten aus den Orten Coppenbrügge und Salzhemmendorf. Die drei schwerstverletzten Fahrgäste, darunter ein 86 Jahre alter Rentner, wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser nach Hannover und Bielefeld geflogen.
Der Unfall ereignete sich am Ortsausgang von Coppenbrügge. Der Bus war auf dem Weg nach Hameln, als ihm der mit Eisenteilen beladene Sattelzug entgegen kam. »Zu diesem Zeitpunkt hat es stark geschneit«, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass der Lkw auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen geriet. Der Sattelauflieger habe dann den Bus unmittelbar hinter dem Fahrersitz getroffen und auf der gesamten Länge aufgeschlitzt. Die drei Todesopfer saßen im hinteren Bereich des Busses.
Der 48 Jahre alte Lastwagenfahrer aus dem Landkreis Schaumburg und der 54-jährige Busfahrer erlitten einen Schock. Sie wurden wie die übrigen Leichtverletzten in nahe gelegene Kliniken gebracht.
Die Identifizierung der Todesopfer sei wegen ihrer massiven Verletzungen sehr schwer gewesen, sagte ein Sprecher. Die Polizei hatte die Angaben zur Identität der Toten mehrfach korrigiert. Für die betroffenen Angehörigen seien dies Stunden quälender Ungewissheit gewesen. Mehrere Seelsorger kümmerten sich an der Unfallstelle und an einem eigens eingerichteten Bürgertelefon um die Angehörigen, aber auch um die Einsatzkräfte.
Sachverständige sollen jetzt versuchen, den genauen Hergang des Unfalls zu rekonstruieren und die Ursache zu finden.
Bei einem Schulbusunfall im fränkischen Coburg sind gestern 50 Schulkinder mit dem Schrecken davon gekommen. Der Busfahrer hatte während der Fahrt einen Herzinfarkt erlitten und war ohnmächtig geworden. Der Bus kam von der Fahrbahn ab und fuhr in einen Acker. Die Kinder und Jugendlichen blieben unverletzt.
In Ostwestfalen-Lippe registrierte die Polizei gestern Morgen allein bis neun Uhr 81 Glätteunfälle. Dabei kam in den Kreisen Höxter und Gütersloh jeweils ein Mensch ums Leben, insgesamt wurden 14 Autofahrer verletzt. Die Sachschäden summierten sich auf 650 000 Euro.

Artikel vom 10.02.2006