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Vom 1. April an gibt's Studienkredite

Programm der Förderbank - 650 Euro für fünf bis 5,5 Prozent Zinsen


Berlin (dpa). Studenten können vom 1. April an bei der KfW- Bankengruppe Studienkredite beantragen. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) gab der staatlichen Förderbank den Auftrag für das bundesweite Studienkredit-Programm, wie das Ministerium gestern berichtete. Union und SPD hatten zuvor intern letzte Bedenken ausgeräumt.
Für »in der Regel zehn Fachsemester« will die Bank bis zu 650 Euro monatlich gewähren. Für das Geld sollen zwischen 5,0 und 5,5 Prozent Zinsen anfallen. Die Rückzahlung beginnt den KfW-Angaben zufolge nach dem Einstieg ins Berufsleben.
»Die Bundesregierung begrüßt, dass mit diesem Angebot ein wichtiger Schritt zur Erschließung eines funktionierenden Marktes der Bildungsfinanzierung gemacht wird«, sagte Schavan. Die Ministerin sprach mit Blick auf die Rückzahlungen von einer in jedem Fall tragbaren individuellen Finanzierungsmöglichkeit. Die KfW werde sämtliche Risiken selbst tragen. Für den Bundeshaushalt ergebe sich keine Belastung, sagte die Ministerin weiter. Die SPD hatte zuvor durchgesetzt, dass offiziell kein Zusammenhang zwischen dem KfW-Programm und der Einführung von Studiengebühren in einzelnen Bundesländern hergestellt wird. Ursprünglich hatte die Bank bereits im vergangenen Jahr Studenten zinsgünstige Kredite anbieten wollen.
Das KfW-Programm richtet sich ohne weitere Prüfungen an alle Studenten, die ihre Ausbildung nicht über ihre Eltern finanzieren und denen die staatliche Hilfe aus dem Bafög nicht reicht.
Der Freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften sprach sich vehement gegen die Kreditangebote aus, da Kredite auch immer Verschuldung bedeuteten.
In Bielefeld halten Studenten, die gegen die Einführung von Studiengebühren protestieren, weiterhin das Uni-Rektorat besetzt.

Artikel vom 10.02.2006