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Steuer darf an der Bande lenken

Eislauf-Eklat: Gerichtstermin findet erst nach dem Wettbewerb statt


Turin (dpa). Großes Aufatmen beim Stasi-belasteten Ingo Steuer und seinem Eiskunstlaufpaar Aljona Sawtschenko/Robin Szolkowy: Der Chemnitzer kann die Vize-Europameister in Turin trainieren, da es in der Auseinandersetzung mit dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) erst nach dem Kür zu einer gerichtlichen Entscheidung kommt.
Das NOK legte keinen Eilantrag, sondern eine normale Berufung beim Berliner Kammergericht gegen die von Steuer erwirkte Olympia-Teilnahme ein. Damit ist gesichert, dass der 39-Jährige am Samstag im Kurzprogramm und bei der Entscheidung am Montag an der Bande stehen darf.
Die Berufung gegen das Urteil des Landgerichts zu Steuer soll am Montag dem zuständigen 26. Senat vorgelegt werden. Der Zivilsenat entscheidet dann über einen Termin. »Das NOK hat um einen zeitnahen Termin für die mündliche Verhandlung gebeten«, sagte eine Gerichtssprecherin.
»Wir hatten ein sehr gutes Gespräch mit Herrn Steinbach, in dem vereinbart wurde, dass der Wettkampf jetzt im Vordergrund steht«, sagte der erleichtert wirkende Ex-Weltmeister Steuer. Bei dem Treffen mit dem NOK-Präsidenten sei abgemacht worden, dass die Paarläufer ihren Wettkampf in Ruhe bestreiten sollen. »Die beiden sind gut in Schuss, jetzt müssen sie alle Nebengeräusche ausschalten«, meinte Steuer.
Sawtschenko/Szolkowy gehören neben den russischen Weltmeistern Tatjana Totmianina/Maxim Marinin (Russland) und den nach einer Verletzung (Achillessehnenriss von Zhao) zurückkehrenden Chinesen Xue Shen/Hongbo Zhao zum Gewinnerkreis.

Artikel vom 11.02.2006