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Überzeugend auf Platz 18

1. FC Köln muss die Rote Liga-Laterne übernehmen

Köln (dpa). Für den 1. FC Köln rückt der vierte Abstieg aus der Bundesliga bedrohlich nahe. Trotz einer kämpferisch überzeugenden Leistung blieben die Rheinländer beim 0:0 gegen Borussia Dortmund zum 16. Mal in Serie sieglos.
Sie übernahmen auch die »Rote Laterne« des Tabellenletzten. Vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergy-Stadion waren die Hausherren über weite Strecken spielbestimmend, konnten aber ihre Chancen nicht verwerten und auch unter Coach Hanspeter Latour noch nicht zum erhofften Befreiungsschlag ausholen.
»Schade, dass wir nicht gewonnen haben. Meine Mannschaft hat aber bewiesen, dass sie will - und sie wird dafür auch noch belohnt werden«, sagte Latour nach dem dritten Unentschieden unter seiner Regie. Auch Spielmacher Ricardo Cabanas bleibt zuversichtlich. »Wir haben den nötigen Sieg zwar nicht geschafft, aber eine Mannschaft, die ein gutes Spiel macht und Chancen herausspielt, lebt.« Die Dortmunder waren mit dem Teilerfolg sehr zufrieden. »Für uns ist der Punkt wertvoller als für die Kölner«, meinte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Die Gäste sahen sich von den mit hohem Einsatz um das sportliche Überleben kämpfenden Gastgebern von Beginn an in die Defensive gedrängt. Cabanas boten sich gute Einschussmöglichkeiten (4./16./21.), er konnte den aufmerksamen BVB-Keeper Roman Weidenfeller jedoch nicht überwinden. In der 30. Minute spielte der starke Schweizer dann seinen Landsmann Marco Streller frei, der schoss ans Außennetz.
Die Gäste taten zu wenig und bauten allein auf ihre Konterstärke, wobei besonders der wieselflinke Rechtsaußen David Odonkor positiv in Erscheinung trat, mit dem Roland Benschneider seine Probleme hatte. Bei ihrer einzigen, allerdings großen BVB-Chance in Halbzeit eins flankte Odonkor präzise auf Ebi Smolarek, der sträflich frei stehende Pole jagte bei seiner Direktabnahme den Ball aber über das Tor (10.).
Nach Wiederanpfiff wurde die Begegnung schlechter. Vor allem der FC brachte nicht mehr den Offensivdruck zu Stande. Chancen blieben deswegen hüben wie drüben Mangelware. Einmal trat Streller nach Albert Streits klugem Rückpass über den Ball (58.), auf der Gegenseite strich Smolareks Kopfball am Tor vorbei (61.).
In der Schlussphase rettete nach Boris Zivkovic' dickem Patzer Kölns Schlussmann Stefan Wessels vor Smolarek (74.) und gegen Delron Buckley (83.) den einen Punkt. Lukas Podolski (88.) vergab die letzte Kölner Chance.

Artikel vom 13.02.2006