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Veh will mit dem VfB in die Offensive gehen


Stuttgart (dpa). Dem Trainer von Welt folgt der Mann aus der Fußball-Provinz: Armin Veh soll mit frischem Schwung den Stillstand beim VfB Stuttgart überwinden und die verunsicherten Schwaben in den UEFA-Pokal führen. Nur zwölf Stunden nach der Entlassung von Giovanni Trapattoni präsentierte der Bundesligist den 45-Jährigen.
»Veh ist ein Name, der bei uns immer präsent war. Wir wissen, was er leisten kann, was er geleistet hat«, begründete VfB-Präsident Erwin Staudt die unerwartete Verpflichtung des Mannes aus der zweiten Trainerreihe. »Für die letzten 14 Spieltage wollen wir mit einem neuen Gesicht Impulse geben.« Veh erhält einen Vertrag bis zum Saisonende. Sein Assistent wird VfB-Urgestein Eberhard Trautner, während auch Trapattonis rechte Hand Andreas Brehme den Hut nehmen musste.
VfB-Präsident Erwin Staudt bezeichnete es als »schiere Spekulation«, dass der Klub insgesamt vier Millionen Euro Abfindung aufbringen müsse.
Mit kreativem Offensivfußball und schnellem Kurzpassspiel will Veh beim VfB an die erfolgreichen Zeiten der »jungen Wilden« unter dem vor eineinhalb Jahren zum FC Bayern München gewechselten Felix Magath anknüpfen. »In der Mannschaft steckt viel Potenzial. Mit ihr kann man was erreichen«, sagte der gebürtige Augsburger.
Bei der ersten Bewährungsprobe am Samstag bei Arminia Bielefeld will Veh es aber bei einigen personellen Veränderungen belassen. »Ich kann nicht innerhalb eines Tages das System ändern«, erklärte er nach seinem ersten kurzen Trainingseindruck und unterließ jeglichen Versuch, seinen prominenten Vorgänger, mit 19 Titeln einer der erfolgreichsten Trainer der Welt, zu kritisieren.
Veh begreift das Engagement beim VfB als große Chance, sich auf der Bühne Bundesliga zu etablieren: »Ich möchte zeigen, dass ich ein nicht ganz schlechter Trainer bin.« Schließlich habe er bei seinen vorherigen Stationen mit SpVgg Greuther Fürth und SSV Reutlingen jeweils den Aufstieg in die 2. Liga geschafft und mit Hansa Rostock zwei Jahre lang die Klasse gehalten. Dass er dennoch vor zwei Jahren bei seinem bislang einzigen Erstliga-Engagement in Rostock vorzeitig aufgehört habe, bezeichnete er »als Dummheit und Fehler.« Seit seiner Beurlaubung bei seinem Heimatverein FC Augsburg im September 2004 war der Schwabe arbeitslos.

Artikel vom 11.02.2006