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In vier Wochen ist
Reinke wieder da

Der Bremer erlitt Brüche im Gesicht

Stuttgart (dpa). Dem tiefen Schock über Andreas Reinkes schwere Kopfverletzung beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart folgte die Erleichterung bei Bundesligist Werder Bremen.
»Wir sind alle sehr froh und hoffen, dass Andi in drei bis vier Wochen wieder bei uns ist«, kommentierte Trainer Thomas Schaaf die relativ positiven Nachrichten über den Gesundheitszustand seines Torhüters. Teamarzt Götz Dimanski, der bei Reinke im Stuttgarter Katharinenhospital geblieben ist, gab nach einer abschließenden Untersuchung Entwarnung: »Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er konnte die Nacht jedoch nur unter starken Schmerzmitteln verbringen.«
Spezialisten operieren Reinke heute. Der 38-Jährige hatte nach einem Zusammenprall mit VfB-Verteidiger Martin Stranzl mehrere Brüche im Gesicht erlitten. Darüber hinaus stellten die Ärzte keine weiteren schweren Verletzungen fest, auch nicht das zunächst befürchtete Schädel-Hirn-Trauma. Das Unfallopfer habe auch keine Folgeschäden zu befürchten, hieß es.
Nach Angaben von Dimanski muss Reinke nach dem Eingriff drei Tage lang in der Klinik zur weiteren Beobachtung bleiben, ehe er nach Bremen zurückkehren kann. Nach derzeitigem Stand darf er in etwa einem Monat wieder trainieren. »Die ärztliche Versorgung im Katharinenhospital ist hervorragend«, lobte Dimanski seine Stuttgarter Kollegen.
Stranzl war direkt nach dem Spiel ins Krankenhaus geeilt, um sich über Reinkes Zustand zu informieren. Gestern Vormittag konnte er sich bei seinem zweiten Besuch dann persönlich bei seinem nun ansprechbaren Opfer entschuldigen. »Es tut mir unendlich leid, dass aus dieser Situation eine so schwere Verletzung geworden ist«, sagte der österreichische Nationalverteidiger, der in der 77. Minute ausgerutscht war und Reinke unglücklich mit dem Knie mitten im Gesicht erwischt hatte.
Lange vergeblich hatten die Sanitäter und Dimanski danach versucht, die starken Blutungen am Kopf des Keepers zu stillen. Trikot und Trage färbten sich rot. Erst nach rund vier Minuten konnte der unter Schock stehende Reinke im Krankenwagen ins Hospital transportiert werden.
Das Bremer Tor hütet nun zunächst Tim Wiese, unter solchen Umständen wollte er aber nicht seine Anwartschaft auf einen Stammplatz anmelden. »Sport kann manchmal grausam sein«, fühlte Wiese mit dem Kollegen.

Artikel vom 10.02.2006