18.02.2006
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Robinson
Von Vulkanen geformt oder aus Korallen gewachsen, tropisch heiß oder im ewigen Eis, Einöde oder pulsierender Hexenkessel, voller Naturschönheiten oder mit besonderem kulturhistorischen Hintergrund -Ê es gibt Inseln für jeden Geschmack. Tatsache ist jedoch, dass die am stärksten frequentierten Inseln nicht zwangsläufig die schönsten sind, denn touristische Infrastruktur lässt häufig das Lokalkolorit leiden.
An der Spitze unserer Insel-Hitparade steht denn auch ein Eiland, welches nur von November bis März von einigen wenigen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird: auf South Georgia gibt es kein Hotel, dort wohnen nur wenige britische Forscher. Weite grüne Ebenen, schroffe, schneebedeckte Berge und eisstarrende tiefe Fjorde sind die Heimat von Königs-, Esels- und Goldschopf-Pinguinen, See-Elefanten und -Bären sowie den riesigen Wanderalbatrossen. Im kurzen antarktischen Sommer kann die Sonne allerdings in geschützten Winkeln das Thermometer auch mal auf knapp 20 Grad steigen lassen.
Egal, auf welches Eiland man jedoch reist, man sollte es mit Bedacht tun. Denn wer denkt schon bei der Frage, was oder wen er auf eine einsame Insel mitnehmen würde, an die Bedürfnisse der armen einsamen Insel?
Artikel vom 18.02.2006