10.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mini-Rathaus gegen neues Bürgerzentrum tauschen

Mehrheit in Dornberg akzeptiert Verwaltungspläne

Dornberg (MiS). Die Dornberger Bezirkspolitiker sind mehrheitlich bereit, die Schließung des Bezirksamtes hinzunehmen. Dafür soll ein Bürgerzentrum im Stadtbezirk erhalten bleiben. Das Zentrum soll entweder im bisherigen Bezirksamt oder im bisherigen Gemeinschaftshaus Großdornberger Straße entstehen.

Es soll die Bürgerberatung, die nicht in die Sparkasse umziehen müsste, und die Polizei aufnehmen. Bezirksvorsteherin, der neue Bezirksmanager und der Schiedsmann könnten Sprechstunden abhalten und die Bezirksvertretung dort tagen. Der Absichtsbeschluss wurde gestern einstimmig gefasst. Rathaus-Dezernent Dr. Albrecht-Peter Pohle hatte zu einer entsprechenden Entscheidung geraten: »Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ein solches Zentrum eingerichtet werden kann.«
Zuvor diskutierten die Politiker die von der Verwaltung angestrebte Schließung des Bezirksamtes und die Neuorganisation der Bürgerberatung. Dornberg habe sich in diesem Punkt loyal zur Stadtzentrale verhalten, meinte Bezirksvorsteherin Mareile Hempelmann (Bürgergemeinschaft). »Aber Dornberg möchte sich auch nach der Reform als Bezirk wiedererkennen.« Auch Petra Brinkmann (CDU) erklärte sich bereit, die Verwaltungsvorschläge zu akzeptieren. Paul John (Grüne) sagte angesichts der desolaten Finanzlage der Stadt: »Wir in Dornberge haben verstanden.«
Kritik hagelte es seitens der Sozialdemokraten. Georg Fortmeier (SPD) nannte das von der Verwaltung entwickelte Konzept »ein Programm zur Ideologie des Oberbürgermeisters, die Stadtbezirke aufzulösen.« Mit ihm sollten die Bezirkspolitiker »hinters Licht geführt werden.« So verkürzten sich die Öffnungszeiten der Bürgerberatung von 41,5 auf 24 Stunden pro Woche. Durch die Schließung des Bezirksamtes müssten die Bürger lange Wege in die Stadt in Kauf nehmen. »Und wer vertritt die Verwaltung beim Schützenfest oder bei Jahreshauptversammlungen?« Pohle wies die Vorwürfe zurück, betonte, der neue im Büro des Rates angesiedelte Bezirksmanager werde als Ansprechpartner zur Verfügung stehen: »Und er kennt sich aus in Dornberg.«

Artikel vom 10.02.2006