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Mühlenkreis rüstet
zur Fußball-WM

Auf Einsatzkräfte kommt anstrengende Zeit zu

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Während der Fußball-Weltmeisterschaft sind Kräfte aus dem Kreis Minden-Lübbecke im Rahmen der so genannten nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr mit Rettungskräften, Hilfsorganisationen und Feuerwehren an den nordrhein-westfälischen Spielorten im Einsatz.

Dass entsprechende Einsätze auf die Einsatzkräfte aus dem Kreisgebiet zukommen, ist seit Mai 2005 bekannt. Zu diesem Termin legte das Innenministerium fest, dass die Austragungsorte im Lande (Dortmund, Gelsenkirchen und Köln) im Rahmen vorgeplanter überörtlicher Hilfe unterstützt werden müssen. In diesem Rahmen stellt der Kreis Minden-Lübbecke zusammen mit dem Kreis Herford an drei Spieltagen einen Behandlungsplatz am Spielort Dortmund. Die beiden Kreise können dabei auf die Erfahrungen aus dem Einsatz während des Weltjugendtages im vergangenen Jahr in Köln zurückgreifen.
Mit diesem Behandlungsplatz können im Falle eines überaus großen Schadensereignisses an den Spielorten 100 meist schwerverletzte Personen behandelt werden. Während der Spiele Deutschland-Polen (am 14. Juni), Togo-Schweiz (19. Juni) und dem Viertelfinalspiel am 27. Juni ca. sind somit 150 Einsatzkräfte aus den Kreisen mit ca. 30 Fahrzeugen vor Ort. Es handelt sich dabei vornehmlich um Kräfte der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter-Unfall-Hilfe. Um den Behandlungsplatz einrichten zu können, erhält der Kreis Minden-Lübbecke vom Land NRW einen Container mit Rettungsmaterialien (u.a. mit medizinischem Gerät) im Werte von ca. 250 000 Euro, der den Kräften im Frühjahr übergeben wird und sich dann in der Obhut der Berufsfeuerwehr Minden befindet. Zum Behandlungsplatz gehören ebenfalls zehn Notärzte aus den beiden Kreisen, die von dem Leitenden Notarzt Dr. Dieter Stratmann aus dem Klinikum Minden geführt werden.
Der verantwortliche Leiter der Hilfen aus dem Kreis Minden-Lübbecke Norbert Werger erläutert, dass diese Kräfte vor Ort ca. vier bis fünf Kilometer abseits des Westfalenstadions ab vier Stunden vor Spielbeginn zusammen mit anderen Hilfskräften an einem zentralen Ort bereitstehen werden. Die Helferinnen und Helfer können den Spielen somit nicht direkt beiwohnen. Für die Kräfte wird aber im Bereitstellungsraum eine Gelegenheit geschaffen, die Spiele so weit wie möglich verfolgen zu können.
Neben diesem Schwerpunkteinsatz wird an den vorgenannten und drei weiteren Terminen auch eine Transportkomponente mit 10 Rettungstransportwagen (RTW) und 10 Krankentransportwagen (KTW) zur Unterstützung der örtlichen Kräfte nach Dortmund entsandt. Diese Fahrzeuge kommen von den örtlichen Rettungsdiensten, den Hilfsorganisationen und Kräften der Nachbarkreise. Daneben werden Kräfte der Feuerwehren und der ABC-Einheit des Kreises als Teil der Bezirksreserve und die Hilfsorganisationen als Teil der Betreuungseinheit vor Ort an mehreren Terminen alarmbereit Gewehr bei Fuß stehen.
Insgesamt kommt eine Menge Arbeit auf die Einsatzkräfte zu, da dass Zusammenspiel der Kräfte aus zwei Kreisen und mehreren Einheiten noch einer kräftigen Übungsarbeit bedarf. Erste Kontaktgespräche der Kreisverantwortlichen mit dem Arbeitsstab der Stadt Dortmund haben bereits stattgefunden. Insgesamt gilt auch für diesen anspruchsvollen Einsatz das WM-Motto: »Die Welt zu Gast bei Freunden« und die Einsatzkräfte aus dem Kreis Minden-Lübbecke sind nicht nur dabei, sondern mittendrin.

Artikel vom 10.02.2006