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Es begann mit »Poltergeist«

Claus Bültmanns Sammlung umfasst mehr als 860 Kinokarten

Von Julia Graf
Lübbecke (WB). »Nein, das gibt's ja nicht, ÝFerris macht blauÜ, und hier, das ÝDschungelbuchÜ. Das ist ja ewig her.« Begeistert blättert Angelika Spilker in der Mappe, die vor ihr auf dem Tisch liegt. Denn das, was Claus Bültmann da in mehr als 25 Jahren an Kinokarten zusammengesammelt hat, versetzt gerade die »Expertin« in Verzücken.
Mehr als 860 beschriftete Karten umfasst die Sammlung von Claus Bültmann.
»Ben Hur oder James Bond ÝMoonrakerÜ, das müssen so die ersten Filme gewesen sein, die ich gesehen habe«, erinnert sich Claus Bültmann. Wann er aber die erste Kinokarte aufgehoben hat, fein säuberlich auf der Schreibmaschine beschriftet, das weiß der kaufmännische Angestellte exakt. Ein Blick auf die erste Karte in seiner Mappe verrät es. »Das war der Film ÝPoltergeistÜ, genau am 20. November 1982«, schmunzelt der 39-Jährige. Die Idee sei übrigens entstanden, als er im Zuge seiner beruflichen Ausbildung einen Schreibmaschinenkurs belegte. Und so eine Kinokarte eigne sich natürlich prima als Versuchsobjekt. . .
Weit mehr als 800 beschriftete Kinokarten nennt Claus Bültmann inzwischen sein Eigen, eine Sammelleidenschaft, die er mit seinem Blasheimer Kumpel Wolfgang Ulrichs teilt.
Als regelmäßiger Kinogänger - »Ich gehe nicht unbedingt jede Woche ins Kino, manchmal mehrere Wochen gar nicht, manchmal zweimal« - zählt Claus Bültmann zu den Stammgästen in den Bürgerpark-Lichtspielen - wie übrigens schon seine Eltern. »Wenn keiner einen Film verstanden hat, er hat ihn verstanden«, schmunzelt Kino-Inhaberin Angelika Spilker.
Bei der Wahl der Kinofilme ist Bültmann nicht auf eine bestimmtes Genre festgelegt, »ein Film muss einfach gut sein«. Bei der Frage nach seinem Lieblingsstreifen muss er nicht lange überlegen, »Blade Runner, mit Harrison Ford und Daryl Hannah«, sagt er noch kurzer Pause. Und ob man ihn denn als »Kino-Freak« bezeichnen dürfe? »Muss man«, bekräftigt der Blasheimer. Und so verwundert es nicht, dass Claus Bültmann zu Hause auch noch eine stattliche Sammlung Kinoplakate hegt. Aber warum eigentlich unbedingt Kino? »Damit die Mappe voll wird«, kommt es prompt zurück. Hauptberuflich einen »Kino-Job«, das kann sich Claus Bültmann indes nicht vorstellen, Kino, das sei Freizeit, betont er.
Als jüngstes Objekt hat Claus Bültmann seiner Sammlung in dieser Woche eine Karte von »Wo die Liebe hinfällt« hinzugefügt. Auf das die Mappe voll werde!

Artikel vom 10.02.2006