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Warnung vor der Droge

»Polizeiruf 110« beschäftigt sich mit »Schneewittchen«


ARD, Sonntag, 20.15 Uhr: Auf einer Parkbank wacht die 16-jährige Anja Wilke (Cornelia Gröschel) aus der Bewusstlosigkeit auf. Sie weiß nicht mehr, wo sie die Nacht verbracht hat. Die ärztliche Untersuchung ergibt, dass sie vergewaltigt wurde. Alles spricht dafür, dass sie vorher mit Drogen willenlos gemacht wurde, doch in ihrem Körper ist keine Fremdsubstanz nachweisbar.
Als jedoch die Leiche ihrer Freundin gefunden wird, bestätigt sich der Drogenverdacht. »Schneewittchen« heißt der Krimi aus der Reihe »Polizeiruf 110«, in dem die Kommissare Herbert Schmücke (Jaecki Schwarz) und Herbert Schneider (Wolfgang Winkler) aus Halle (Sachsen Anhalt) ihren 30. Fall zu lösen haben.
Anjas Vater (Oliver Stritzel) verdächtigt umgehend Sven (Adrian Topol), den Freund seiner Tochter. Der sucht auch prompt das Weite, als die Polizei bei ihm vor der Tür steht. Für Schmücke und Schneider beginnt die Suche nach Spuren und Peinigern der »Schneewittchen-Partys«. So nennen die Vergewaltiger zynisch die Orgien, bei denen sie heimlich jungen Frauen die schwer nachweisbare Modedroge GHB, auch Liquid Ecstasy genannt, in Getränke mischen und sie zu ahnungslosen Opfern machen. Reste von GHB wurden im Blut von Anjas Freundin gefunden.
Die beiden Kommissare geraten im Zuge ihrer Ermittlungen in ein Milieu von scheinbar ehrbaren Geschäftsleuten, die hinter ihrer bürgerlichen Fassade einiges zu verbergen haben. Die Idee zu dem 90-minütigen TV-Film basiert auf einer Zeitungsmeldung, erklärt Drehbuchautorin Rodica Döhnert. Ziel sei es auch gewesen, über die Gefahren der Droge aufzuklären, die bei Überdosierung zum Erstickungstod führen kann.
Regie in dem Film führte Christiane Balthasar. Schwarz über Balthasar: »Wir haben zum ersten Mal mit ihr gearbeitet und sind wunderbar mit ihr ausgekommen.« Auch der 31. »Polizeiruf 110« aus Halle ist bereits abgedreht. »Tod im Ballhaus« soll am 9. April in der ARD ausgestrahlt werden.

Artikel vom 11.02.2006