10.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Gute Stube« benötigt eine
Frischzellenkur

Viele Ideen für den Innenstadtbereich

Versmold (igs). Verkehr und Fußgänger kommen sich momentan häufig in die Quere, die Situation in der verkehrsberuhigten Innenstadt ist unübersichtlich. Um mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen, muss sich daran etwas ändern, schlägt die Stadtmarketing-Arbeitsgruppe vor, die sich Gedanken über die Belebung und Gestaltung der Innenstadt gemacht hat.
Kristian Kühling schilderte am Mittwoch, mit welchen einfachen Maßnahmen -Êdie natürlich politisch beraten werden müssen -Êim verkehrsberuhigten Teil der Innenstadt etwas bewegt werden kann. Und zwar für Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen. Denn die momentane Situation ist nicht zufriedenstellend: Fußgänger müssen zum Teil Slalom laufen, der Fußweg ist nicht einheitlich breit und immer wieder von Fahrradständern, Bäumen und Laternen unterbrochen. Das belegte Kühling mit zahlreichen Bildern. Der rollende Verkehr blockiere sich zum Teil gegenseitig, »es entstehen leicht Stresssituationen«. Die Erreichbarkeit des Innenstadtbereichs solle verbessert werden. Auch der Fußgänger ziehe an vielen Stellen momentan den Kürzeren, werde an den Rand gedrängt. »Es soll ausreichend Platz geschaffen werden für alle Fußgänger, der rollende Verkehr muss sich allerdings in allen Bereichen noch begegnen können«, nannte Kühling eine Maßgabe, unter der die Arbeitsgruppe ihr Konzept entwickelt hat.
Ihren Fokus haben sie auf den Abschnitt Münsterstraße, Ravensberger Straße, Berliner Straße direkt an der Petri-Kirche gesetzt. In diesem Bereich könnte nach Ansicht der Gruppe mit wenig Einsatz viel erreicht werden. Durch eine geringe Verlegung der Straße und weiteren »optischen« Maßnahmen könne mehr Aufenthaltsqualität und Raum für Passanten geschaffen werden. Einer ihrer Vorschläge: Die Baumreihe könnte aus dem Fußweg-Bereich entfernt und auf die Grünfläche an der Kirche verlegt werden. »Denn die Fußgänger benötigen mehr Platz und müssen einen gekennzeichneten Bereich finden, um sich sicher zu fühlen -Êohne Hindernisse wie Aufsteller oder Fahrradständer.« Niedrige Hecken oder kleinere Mauerelemente könnten anstelle der Bäume den Fußweg von der Fahrbahn trennen.
Ansprechender gestaltet werden könnte auch der Kreuzungsbereich am Marktplatz: »Er soll als deutlicher Mittelpunkt gestaltet werden«, schlägt der Gruppensprecher eine abgesetzte Pflasterung des Einmündungsbereiches Münsterstraße, Ravensberger Straße, Berliner Straße vor. Lichteffekte könnten »Hightlights« sein -Êvorhandene Leuchten könnten ausgetauscht, neue Leuchten an den Hauswänden eingesetzt werden. Effektlicht könnte besondere Akzente setzen -Ê etwa durch das Anstrahlen von Gebäuden oder Bäumen.
Weitere Ideen, die die Gruppe entwickelt hat: »freilaufende Schweine« -ÊSkulpturen in Anlehnung an den Schweinebrunnen - könnten in der City zum Hingucker werden. Auch könnte der Marktplatz weiter belebt und der Wochenmarkt verbessert werden, städtebauliche Gestaltung und Serviceaktivitäten zu einem erfolgreichen Gesamtkonzept verbunden werden.

Artikel vom 10.02.2006