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Alle 50 Minuten ein Unfall

Zahlen sind gestiegen - Ordnungshüter kündigen verstärkte Kontrollen an

Von Jens Heinze und
Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Mehr Unfälle, mehr Tote, in Bielefeld wird gerast und zu dicht aufgefahren - Polizeipräsident Erwin Südfeld legte mit der Verkehrsunfallstatistik für 2005 wenig erfreuliche Zahlen vor. Zugleich kündigte er verstärkte Kontrollen an.

Alle 50 Minuten hat es vergangenes Jahr in der Großstadt - hier sind mehr als 200 000 motorisierte Fahrzeuge gemeldet - gekracht. Es gab 10 508 Karambolagen, die zweithöchste Zahl der vergangenen fünf Jahre. Grund dafür, so der Polizeipräsident, sei die gestiegene Zahl der Bagatellunfälle.
16 Menschen (Höchststand im Vergleichszeitraum) kamen im Straßenverkehr ums Leben. Fast jeder dritte Verkehrstote war ein Senior (fünf Opfer). Oder anders ausgedrückt - Fußgänger und Radfahrer sind besonders gefährdet (acht Verkehrstote).
Ganz leicht gesunken sind die Unfälle mit Verletzten. 1216 (Jahr 2004: 1218) gab es vergangenes Jahr davon. Bei 963 Karambolagen wurden 1211 Menschen leicht, bei weiteren 239 Blechschäden 267 Verkehrsopfer schwer verletzt.
Unfallschwerpunkt Nummer 1 ist - trotz teilweiser Umgestaltung der Fahrspuren - der Willy-Brandt-Platz. 2005 kam es dort zu 127 (Bagatell-)Unfällen, acht Betroffene wurden leicht verletzt. Vor allem in Höhe Paulusstraße haben Autofahrer Mühe, den Weg zu finden. Bei plötzlichen Spurwechseln von der rechten Geradeausspur in Richtung stadtauswärts nach links zur Feilenstraße stoßen immer wieder Fahrzeuge zusammen. Nun wollen die Mitglieder der Unfallkommission erneut beraten, was dagegen zu tun ist.
Die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder hat sich im dritten Jahr in Folge verringert (123 Opfer in 2005). Sorgen bereitet der Polizei dagegen die mobile ältere Generation: Sowohl als Unfallverursacher (949 Senioren) als auch als Opfer (582) gab es vergangenes Jahr einen deutlichen Anstieg. Von den jungen Fahrern verursachten 1763 einen Unfall. Zwei wurden getötet, 288 verletzt.
Die Hauptunfallursachen unangepasste Geschwindigkeit und zu geringer Abstand sind um 22 sowie 23 Prozent in die Höhe geschnellt. Auf gestiegene Unfallzahlen, Raserei und zu dichtes Auffahren will die Polizei dieses Jahr deutlich reagieren - mit verstärkten Verkehrskontrollen in der Stadt.

Artikel vom 09.02.2006