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Balda erreicht Rekordergebnis

Aktie des Handyausrüsters bricht ein

Bad Oeynhausen (WB/ef). Für den Handyausrüster Balda läuft es offenbar immer besser: Im Geschäftsjahr 2005 hat das Unternehmen mit Sitz in Bad Oeynhausen seine eigenen Gewinnprognosen übertroffen und ein neues Rekordergebnis erzielt. An der Börse stürzte die Balda-Aktie dennoch ab.

Das Vorsteuerergebnis sei nach vorläufigen Zahlen von 47,7 Millionen Euro im Vorjahr auf etwa 49 Millionen Euro gestiegen, teilte die Balda AG gestern mit. Die Erlöse stiegen um 5,1 Prozent auf 397 Millionen Euro. Allerdings verfehlte Balda das angepeilte Umsatzziel von bis zu 430 Millionen Euro. Grund seien zwei stornierte Mobiltelefonprojekte mit einem Volumen von etwa 60 Millionen Euro für elektronische Zukaufkomponenten gewesen, sagte Vorstandsvorsitzender Joachim Gut gestern. Diese geplanten Umsätze habe der Konzern jedoch durch neue Aufträge mehr als kompensiert, betonte Gut.
Grund für das Wachstum im Geschäftsjahr 2005, zu dem vor allem die Standorte in China und Malaysia beitrugen, sei die florierende Mobilfunksparte gewesen, sagte der Vorstandschef weiter. Dagegen verzeichneten die europäischen Standorte einen Umsatzrückgang.
Der Umsatzanteil der Standorte im Ausland werde im laufenden Geschäftsjahr auf voraussichtlich 65 Prozent weiter deutlich steigen. 2005 waren es 43 Prozent. An elf Produktionsstandorten in Europa, Asien und Südamerika beschäftigte Balda Ende 2005 etwa 8000 Mitarbeiter, davon 2400 in Deutschland.
Kerngeschäft von Balda war auch im vergangenen Jahr der Bereich »Infocom« mit der Produktion von Komponenten und Baugruppen für Mobiltelefone. Balda fertigt für alle großen Handyhersteller wie etwa Nokia, Motorola, Sony-Ericcson und BenQ. Neben der Handysparte ist das Unternehmen auch in der Medizintechnik sowie im Bereich Automobiltechnik tätig.
»Wir haben auch im vergangenen Jahr unsere weltweite technologische Spitzenposition in der Branche mit zahlreichen Innovationen ausgebaut«, stellte Gut fest. »Balda wird 2006 die Globalisierung mit einem neuen Werk nahe Peking und einem Produktionsstandort in Indien fortsetzen«, kündigte der Vorstandsvorsitzende weiter an.
Im laufenden Jahr rechnet das ostwestfälische Unternehmen mit einem Umsatzsprung von 15 Prozent auf 450 bis 460 Millionen Euro, bis 2010 soll der Umsatz auf eine Milliarde Euro steigen, bekräftigte der börsennotierte Konzern seine Planungen. Für 2006 erwartet Balda ein Vorsteuerergebnis zwischen 46 und 48 Millionen Euro.
Die Aktie des Unternehmens fiel unterdessen bis zum Abend um mehr als zehn Prozent auf 10,35 Euro. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 09.02.2006