Die deutschen Kinos verzeichneten 2005 erheblich weniger Zuschauer
Berlin (dpa). Drastischer Besuchereinbruch in den bundesdeutschen Kinos: Mit nur noch 127,3 Millionen verkauften Kinokarten musste die Branche 2005 einen Besucherrückgang von 18,8 Prozent und das schlechteste Ergebnis seit zehn Jahren verkraften.
Im Vorjahr konnte man immerhin noch 156,7 Millionen vorweisen. Der Umsatz ging um 16,6 Prozent auf 745 Millionen Euro zurück, teilte ein Sprecher der Filmförderungsanstalt (FFA) gestern in Berlin mit. Der Abwärtstrend machte auch vor den deutschen Produktionen nicht halt. Der deutsche Marktanteil sank auf 17,1 Prozent (Vorjahr: 23,8). Nur noch 21,5 Millionen Besucher (Vorjahr: 36,7) sahen sich einen einheimischen Film an. 2005 hätten »Überflieger«-Filme wie »Der Untergang«, »(T)Raumschiff Surprise« und »7 Zwerge - Männer allein im Wald« gefehlt, erklärte der FFA-Sprecher weiter. Insgesamt gingen die Deutschen 2005 im Schnitt nur noch 1,54 Mal ins Kino. 2004 waren es immerhin noch 1,9 Mal Gleich zehn deutsche Filme wurden 2005 jedoch »Besuchermillionäre« und von jeweils mehr als einer Million Menschen gesehen. Darunter waren »Sophie Scholl - die letzten Tage« mit Julia Jentsch in der Hauptrolle, »Die weiße Massai«, »Die wilden Kerle 2« und »Der kleine Eisbär 2«. Der mit Abstand meistbesuchte Film des Jahres 2005 war mit etwa 7,6 Millionen Zuschauern »Harry Potter und der Feuerkelch«. Die »allgemeine Konsumzurückhaltung« habe nun auch auf die Filmwirtschaft durchgeschlagen, betonte der FFA-Sprecher. Dafür spreche auch, dass der Besucherrückgang von bundesweit 18,8 Prozent in den alten (minus 17,9) und den neuen (minus 23,3) Bundesländern, wo die wirtschaftlichen Probleme noch stärker sind, unterschiedlich ausgeprägt ist. Die Kinosaison 2006 habe jedoch recht vielversprechend begonnen, hieß es weiter. Andreas Dresens Film »Sommer vorm Balkon« hätten bereits in den ersten vier Wochen mehr als eine halbe Million Kinogänger gesehen. www.ffa.de
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