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Tote Mutter
nicht beerdigt


Bochum (dpa). Etwa eineinhalb Jahre lang haben ein Bochumer und sein 27-jähriger Sohn mit der toten Ehefrau und Mutter in einer Wohnung gelebt. Erst nachdem der 56-jährige Vater im vergangenen Monat ebenfalls gestorben sei, habe sich der Sohn an eine kirchliche Beratungsstelle gewandt, berichtete gestern die Polizei. Beamte fanden im verschlossenen Schlafzimmer der Wohnung die skelettierte und teils bereits mumifizierte Leiche der Frau, die 64 Jahre alt geworden war.
Der dominante Vater habe nicht gewollt, dass die Mutter beerdigt werde, erzählte der 27-Jährige den Beamten. Er selbst habe es nie gewagt, gegen den Vater aufzubegehren. Das Schlafzimmer sei fortan verschlossen geblieben und der Vater habe im Wohnzimmer genächtigt. Die Mutter sei vor ihrem Tod lange kränkelnd und pflegebedürftig gewesen. Eine Obduktion der Leiche ergab keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Artikel vom 09.02.2006