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Balda AG

Die Gesetze der Börse


Die Börse hat ihre eigenen Gesetze. So mancher Kleinaktionär hat bittere Erfahrungen mit dem Kauf und dem - dann viel zu späten - Verkauf seiner Papiere machen müssen. Ob der Kurs einer Aktie steigt oder fällt, hängt einerseits vom Unternehmenserfolg ab, andererseits aber auch von der »Story« - der Geschichte -, wie Börsianer gerne behaupten, wenn sie das Konzept des Unternehmens auf dessen Zukunftstauglichkeit hin abklopfen.
Wann nun eine »Story« gut ist und wann schlecht, sagen in der Regel Analysten. Oft sind es junge Leute, die mit ihren Aussagen Herr über Bulle und Bär sind und somit viel Macht auf den Parketthandel in Frankfurt, New York und anderswo ausüben. Vielleicht zu viel.
Was ist da gestern mit der Aktie des ostwestfälischen Handyausrüsters Balda geschehen? Das Unternehmen, seit Jahren im Aufwärtstrend, meldete weniger Umsatz als geplant - schlecht! Dafür aber trotzdem mehr Gewinn - gut! Die Aussichten? Ebenfalls gut! Und dann stürzt die Aktie um bis zu 14 Prozent ab. Der »Ausblick« habe nicht »überzeugt«, so ein Analyst. Anleger dürften geschockt sein und sich zu Recht fragen, ob Kursausschläge dieser Größenordnung nicht weit an der sachlichen Wirtschaftsnachricht vorbeischießen. Balda berief noch am Abend eine Telefonkonferenz ein, um das »Aufwärtspotenzial« für 2006 zu bekräftigen. Bisher galt Balda als Musterknabe, auch an der Börse. Edgar Fels

Artikel vom 09.02.2006