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Er war nur ein »Zigeuner«
Hugo Höllenreiner war erst neun Jahre alt, als ihm im März 1943 das Zeichen »Z 3529« in den linken Unterarm eintätowiert wurde. Das »Z« stand für Zigeuner.
Nur weil er ein Sinti war, haben die Nazis Hugo in vier Konzentrationslagern grausam gequält. Dabei hat er das grenzenlose Leid anderer gesehen, die hier terrorisiert wurden, verhungerten, ermordet wurden oder bei medizinischen Experimenten starben.
Hugo Höllenreiner hat überlebt. Danach schwieg er 50 Jahre lang, obwohl ihn die Erinnerungen gequält haben.
Heute berichtet er beispielsweise vor Schulklassen über jene schlimme Zeit. Er will die Menschen wachrütteln, damit sie nie wieder anderen derart Schlimmes antun. Dem gleichen Ziel dient auch seine nicht gerade leicht verdauliche Lebensgeschichte »Denk nicht, wir bleiben hier« (Verlag Carl Hanser, 16,90 Euro) von Anja Tuckermann. (in)

Artikel vom 18.02.2006