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Das Wahrzeichen bröckelt weiter

Sparrenburg-Sanierung soll im Frühjahr mit ersten Bauabschnitt beginnen

Bielefeld (bp). Bielefelds Wahrzeichen, die Sparrenburg, bröckelt. Teile der Burg und der Burg-Umgebung sind bereits seit zwei Jahren gesperrt, Schilder mit der Aufschrift »Achtung, Steinschlag« warnen Spaziergänger. In diesem Frühjahr soll die Sanierung beginnen.

Wie, das soll in einer Sondersitzung am 29. März dem Betriebsausschuss Immobilienservicebetrieb, dem Umwelt- und Stadtentwicklungsauschuss und der Bezirksvertretung Mitte vorgestellt werden.
Bereits seit Februar 2004 sind Teile der Wege um die Sparrenburg gesperrt. Damals brachen aus der nordöstlichen Bastionsmauer Steine aus der Natursteinverblendung, ein Jahr später stürzten am Kiekstattrondell Steinbrocken in die Tiefe, am Übergang zwischen Rondell und Nordwestwand rutschten Anfang Juni 2005 weitere acht Quadratmeter Verblendung ab.
Auch die Galerie des Burgturms ist für Besucher gesperrt worden, denn auch der Turm, so wurde im vergangenen Sommer festgestellt, wies Risse auf. Die Standsicherheit ist jedoch nicht gefährdet.
In diesem Frühjahr soll jetzt, so die Planungen, der erste Sanierungsabschnitt in Angriff genommen werden - später, als ursprünglich geplant.
Gutachter Prof. Dr. Erwin Schwing (Karlsruhe) betont, der Turm der Sparrenburg müsse nicht 2006 saniert werden, es bestehe »keine akute Einsturzgefahr«. In Angriff genommen werden soll, so Wilhelm Tucholski, Geschäftsbereichsleiter des städtischen Baumanagements (Hochbau) zunächst das Kiekstattrondell. Dort soll eine Drainage gelegt, die Außenwände zum Teil neu aufgemauert werden. Je nach Bauabschnitt würden dann die Burgmauern vom Umweltbetrieb vom mitunter dichten Bewuchs befreit. In der gesamten Burgfläche soll nach und nach ein Entwässerungssystem verlegt werden. Wasser ist eines der Probleme, die der Sparrenburg zu schaffen machen: Es ist zwischen Mauer und Verblendung eingedrungen, hat Hohlräume ausgewaschen, Steine abgesprengt.
Die Kosten für die komplette Beseitigung der Schäden übersteigt die Finanzkraft der Stadt bei weitem.
Ob es finanzielle Unterstützung gibt, ist weiterhin offen.
Die bauliche Situation auf der Sparrenburg bedeute nicht, dass das traditionelle Sparrenburgfest ausfallen muss, so Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der veranstaltenden Bielefeld Marketing GmbH: »Das Fest wird vom 28. bis 30. Juli gefeiert.«

Artikel vom 08.02.2006