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Union mahnt Koalitionspartner

Die SPD schafft es allein


In den Umfragen geht die Schere zwischen den Koalitionspartnern CDU/CSU und SPD immer weiter auseinander - die Sozialdemokraten rutschen von Woche zu Woche weiter in den Keller, die Union hat wieder die 40-Prozent-Grenze überschritten. Es wurmt die SPD natürlich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel fast allein die Lorbeeren der bisher erfolgreichen Regierungspolitik erntet. Warnungen, auf dem Sonnendeck könne man sich schnell einen Sonnenbrand holen, belegen doch nur, dass man schon ein wenig neidisch auf diesen Erfolg ist.
In dieser Situation sollte es die Union nicht darauf anlegen, mit Sticheleien den Frust bei den Sozialdemokraten noch zu erhöhen, wie es gestern Norbert Röttgen, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, mit seiner Mahnung zu Berechenbarkeit und Verlässlichkeit getan hat oder zuvor bereits CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla mit dem Hinweis, die Sozialdemokraten sollten endlich ihre Reihen schließen.
Die SPD hat es bisher noch immer selbst geschafft, sich zu schaden. Auch die Forderung der SPD-Spitze, mit der Debatte über die Führungsqualitäten Matthias Platzecks Schluss zu machen, wird auf taube Ohren stoßen. Nicht einmal 100 Tage im Amt, hat die Demontage des SPD-Chefs bereits begonnen. Nicht Platzeck muss sich ändern, die SPD muss es. Die Sozialdemokraten haben doch gewusst, wen sie sich in einer Krisensituation an ihre Spitze holten. Dirk Schröder

Artikel vom 08.02.2006