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Konzentration
auf eine Stelle

Option auf den Sennesee wahren


Bielefeld (bp). Still ruht der See. Aber das soll nicht so bleiben. Finden die Grünen.
Den See gibt es (noch) nicht. Er könnte entstehen, wenn die Autobahn 33 weiter gebaut wird - durch Abgrabungen von Sand und Mergel für den Trassenbau. Die Idee entstand vor knapp einem Jahr, als vorgeschlagen wurde, am künftigen Autobahnkreuz A 33/A 2 aus einem möglichen Abgrabungsloch den Senne- oder Südsee entstehen zu lassen.
Dr. Inge Schulze, Sprecherin der grünen Ratsfraktion, und Rainer Hahn, umweltpolitischer Sprecher, möchten zumindest die Option wahren, dass der See irgendwann einmal gebaut werden könnte. Deshalb möchten sie wenigstens die SPD für einen gemeinsamen Antrag gewinnen.
Durch diesen Antrag soll erreicht werden, dass die Stadt ihren Einfluss ausübt, um zu erreichen, dass Abgrabungen nur an einer einzigen Stelle stattfinden sollen, nicht aber durch mehrere Abgrabungen »Löcher links und rechts der Trasse entstehen«. Rainer Hahn ist der Überzeugung, das Bundesabgrabungsgesetz könne die Entstehung vieler Löcher verhindern.
Die Grünen fürchten, dass die »Löcher«, die sich nach und nach mit Wasser füllen würden, zu einem Anziehungspunkt für »wildes Grillen« und andere Freizeitaktivitäten werden könnten - mit Folgeproblemen wie Müll, Parken und einer Konkurrenz zu den benachbarten Freibädern. Zudem würde das Landschaftsbild »verunstaltet«. Durch die Konzentration an einer Stelle dagegen könne man einen großen See schaffen, an dem sich Freizeitaktivitärten gesteuert ansiedeln könnten. Erhaltenswerte Landschaft würde geschützt. Offen sei natürlich, ob Sand und Mergel - 1,2 Millionen Kubikmeter werden benötigt - tatsächlich aus Bielefeld kommen würden. Inge Schulze: »Da entscheidet allein der Preis.«
Für die Grünen ist der Sennesee »wünschenswert«, er dürfe aber, so Rainer Hahn, »keine finanzielle Belastung für die Kommune sein«.
Jetzt sei geplant, die SPD von dem Antrag zu überzeugen und, so Inge Schulze, ». . . vielleicht auch andere Politiker.« Im März soll er dann im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss auf die Tagesordnung gesetzt werden.

Artikel vom 09.02.2006