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Klares Nein zu Handel auf
Neumarkt und Kesselbrink

Altstadt-Sanierung nicht abgeschlossen - Welle-Ausbau


Bielefeld (bp). Planungsdezernent Gregor Moss, Jochen Willmann, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes (EHV), und EHV-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth erteilen einem Einzelhandel auf dem Neumarkt oder dem Kesselbrink erneut eine energische Absage: »Eine Kaufkraftverlagerung wäre die Folge.«
Für Moss ist es dagegen durchaus denkbar, den Hauptwochenmarkt zurück auf den Neumarkt zu verlegen. Er betont, dass der Neumarkt ein »genehmigter Einzelhandelsstandort« sei. Das neue Center, das der HFS-Fonds mit 16 000 Quadratmetern Verkaufsfläche plane, führe zu Leerständen an anderer Stelle.
Es habe sogar schon einmal eine Anfrage beim Media-Markt gegeben, ob Interesse bestehe, den Standort von der Engerschen Straße in das »Amerikahaus« zu verlegen. Das aber sei abgelehnt worden, so Moss. Der Neumarkt liege abseits und sei deshalb »nicht akzeptabel«.
Er hofft dagegen, dass die ITG Düsseldorf, Eigentümerin der »Marktpassage«, nicht von ihrer Planung abrückt, die Ladenzeile attraktiver zu machen und sie besser an die Bahnhofstraße anzuschließen. Man hätte sich gewünscht, dass die Passage den nördlichen Abschnitt der Zimmerstraße einschließt. Inzwischen aber habe die Metro für das ehemalige Kaufhallen/Multistore-Gebäude eigene Ladenplanungen entwickelt (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Moss hat Bedenken, dass der obere Teilabschnitt der Bahnhofstraße sich »problematisch« entwickeln könnte, wenn nicht gegengesteuert werde. Auch die Altstadt-Sanierung sei mit der Neupflasterung der Fußgängerzone nicht abgeschlossen, so der Dezernent: »Mittelfristig muss dort mehr getan werden.«
Ein erster Schritt: Die Straße Welle zwischen Piggenstraße und Gehrenberg soll noch in diesem Jahr wie die übrigen Straße des »Quartiers« ausgebaut werden. Dann müsse man auch an eine »Neustrukturierung« des Jahnplatzes und an eine neue Gestaltung des Klosterplatzes denken. Augenmaß sei nötig.
Die Altstadt habe sich gut entwickelt, Leerstände seien inzwischen Rarität, es gebe neue Anziehungspunkte. Man dürfe sich auf dem Erreichten jedoch nicht ausruhen, damit Bielefeld im Konkurrenzkampf auch um Besucher aus der Region bestehen könne.

Artikel vom 09.02.2006