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Sparansatz verfehlt


Über die Pläne, verschiedene Aufgaben und Dienstleistungen aus den Bezirksämtern heraus und in die Zentrale nach Bielefeld zu verlagern, berichtete diese Zeitung am 4. Februar. Alt-Oberbürgermeister Klaus Schwickert nimmt zur diesen Verwaltungs-Plänen Stellung.
Die Stadtverwaltung hat Pläne vorgelegt, nach denen die Bezirksämter einige Aufgaben, zum Beispiel VHS und Sportstätten, an die Zentrale im Rathaus abgeben sollen.
Mit dieser Aktion wird eine Erosion der Aufgaben der Bezirksämter eingeleitet. Solche Pläne dienen dazu, die Bezirksämter eines Tages als überflüssig hinzustellen. Es geschieht alles in bester Absicht, da jede auch noch so kleine Aktion dem »Spardiktat« unterworfen ist.
Jede Bemühung, den städtischen Haushalt zu sanieren, verdient erst einmal Respekt. Aber glaubt denn jemand, der die Stadtverwaltung im Inneren kennt, dass durch die Ausdünnung von bisherigen Stadtbezirksaufgaben Spareffekte zu erzielen sind?
Die 6,1 Stellen, die durch die Maßnahme eingespart werden sollen, bringen für den Haushalt nichts ein. Oder soll Beschäftigten gekündigt werden? Bei Beamten ist das äußerst schwierig, Angestellte sind in vielen Fällen unkündbar, bleibt also nur der/die Arbeiter/in im öffentlichen Dienst. Da bin ich aber gespannt!
Nach meiner Meinung ist der Ansatz für dieses Haushaltseinsparung verfehlt. Alle Verwaltungsaufgaben, die für die Bevölkerung ortsnah in Anspruch genommen werden können, sind in den Bezirksämtern anzubieten. Nicht das Verlagern von Aufgaben in die Zentrale ist das Thema, sondern es ist immer wieder zu überprüfen, welche Aufgaben zum Nutzen der Bevölkerung in die Bezirksämter verlagert werden können.
Die Bemühungen des Bezirksvorstehers Siegfried Kienitz und seines Stellvertreters Dr. Bernd Brunemeier, solche Zumutungen des Rathauses gegenüber der Bevölkerung zu verhindern, verdienen Unterstützung.
Es gibt sicher andere Bereiche in der Stadtverwaltung, die auf ihre personelle Besetzung genau untersucht werden sollten.

Klaus Schwickert, Gotenstraße 1a, 33647 Bielefeld.

Artikel vom 07.02.2006