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Liebt Chronogramme: Uta von Delius

Ein Chronogramm zum Tod von Rau

Uta von Delius ehrt Altbundespräsidenten in besonderer Weise


Bielefeld (uj). Ihre Verehrung für Johannes Rau war groß, deshalb war es Uta von Delius ein Bedürfnis, den Tod des ehemaligen Bundespräsidenten in einem Chronogramm zu verarbeiten:
»EINEN BEDEVTENDEN MANN,
MARKANTEN HVMANISTEN
MIT HVMOR,
EINEN FREVND DER MENGE,
DEN REDEBEGABTEN BVNDESPRÄSIDENTEN
NAHM DER TOD.«
Bereits zu seinem Dienstantritt in Berlin 1999 und zu seinem Abschied aus dem Amt des Bundespräsidentenen 2004 hatte von Delius ihre Verehrung in Chronogrammen ausgedrückt, für die sich Johannes Rau stets in einem persönlichen Brief bedankt hatte.
Überhaupt, so erzählte Uta von Delius noch kürzlich bei einem Redaktionsbesuch, sei das Verhältnis zum Altbundespräsidenten und ehemaligen Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens sehr herzlich gewesen. Bei Familienfeiern - Rau war mit Christina Rau, geborene Delius, einer Cousine siebten Grades von Uta von Delius verheiratet - war man sich mehrfach begegnet und hatte angeregte Gespräche geführt.
Zuletzt hatte die Bielefelderin ein Chronogramm zum Tod von Papst Johannes Paul II. geschrieben (das WB berichtete).
Ein Chronogramm ist ein Satz oder eine Inschrift, bei der alle darin vorkommenden Buchstaben, die zugleich römische Zahlensymbole sind (I, V, X, L, C, D, M), zusammengezählt die Jahreszahl des Ereignisses ergeben, auf das sich der Text des Chronogramms bezieht. Die Zahlensymbole sind hierbei meist hervorgehoben, etwa durch Großbuchstaben oder Vergoldung. Jede Zeile ergibt nach Auflösung der Buchstaben in Zahlenwerte und nach Addition dieser Zahlenwerte die Jahreszahl 2006. Zu beachten ist, dass für ein »U« die alte römische Schreibweise »V« gewählt wurde.
Chronogramme waren in der Barockzeit beliebt als Widmungsinschriften und als Epitaphe.

Artikel vom 09.02.2006