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»Sippenhaft« kann nur böse Folgen haben

General unwürdige Behandlung ersparen


Zu dem Beitrag »General kämpft gegen Entlassung«:
Mit der geplanten Versetzung des stellvertretenden Heerersinspekteurs Jürgen Ruwe in den einstweiligen Ruhestand bahnt sich erneut ein Skandal an, wie wir ihn im November 2003 ähnlich bei Brigadegeneral Reinhard Günzel erlebt haben, dem ehemaligen Chef der KSK, einer Elitespezialeinheit innerhalb der Bundeswehr. Es geht jetzt um ein Ermittlungsverfahren gegen Ruwes Sohn, der an der Bundeswehr-Universität in Hamburg studiert und sich angeblich »rechtsextremistisch« geäußert haben soll.
Damals war es der SPD-Verteidigungsminister Peter Struck, der im »Fall« des Abgeordneten Martin Hohmann General Günzel aus dem Amt warf. Heute ist es CDU-Minister Franz-Josef Jung, der dem Bundespräsidenten vorgeschlagen hat, Ruwe in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen - eine Art »Sippenhaft« also, wie wir sie mit all ihren bösen Folgen in Deutschland nach dem 20. Juli 1944 schon einmal erlebt haben.
Hoffentlich bleibt Ruwe eine so unwürdige Behandlung erspart, wie sie seinerzeit dem General Günzel zuteil wurde.
MARTIN BRÜCKNER33615 Bielefeld

Artikel vom 16.02.2006