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Oetker hat Durst auf
weitere Brauereien

Absatz um fünf Prozent zurückgegangen


Düsseldorf (dpa/WB). Auf dem schrumpfenden deutschen Biermarkt geht der Ausleseprozess in eine neue Runde. Marktführer Oetker erwartet eine beschleunigte Konsolidierung. Der Wegfall der Insellösungen im Einzelhandel bei Rücknahme von Einweg-Getränkeverpackungen im Mai 2006 sowie ein weiteres Wachstum bei Billigbieren werde den Wettbewerb wieder verschärfen, sagte der Chef der Oetker-Biersparte, Ulrich Kallmeyer, gestern in Düsseldorf.
Oetker will nach Abschluss der zweijährigen Integration von Brau und Brunnen (Dortmund) wieder in die Offensive gehen. Kallmeyer kündigte neue Getränkevarianten sowie eine deutlich verstärkte Werbung an. Vor allem bei Biermischgetränken wolle die Gruppe verstärkt aktiv werden. Gegenwärtig seien 15 Getränkevarianten in der Pipeline. Die Gruppe plane 200 Millionen Euro Markt- und Absatzinvestitionen.
»Unser Appetit ist immer ungestillt«, betonte Kallmeyer. Den Kauf kleiner und mittelgroßer Firmen könne Radeberger aus eigener Kraft stemmen. Für größere Übernahmen habe sie den Bielefelder Oetker-Konzern im Hintergrund. Es liefen derzeit Gespräche, Details nannte Kallmeyer nicht. Ziel sei ein Anteil von 20 Prozent auf dem deutschen Biermarkt.
2005 schrumpfte der Bierabsatz der Oetker-Gruppe um fünf Prozent. 13 Millionen Hektoliter entsprechen einem Marktanteil von 15 Prozent. Bei den nationalen Marken Radeberger, Jever und Schöfferhofer betrug das Absatzminus drei Prozent. Oetker baute in fünf Jahren acht Millionen Hektoliter Braukapazität ab. Die Übernahme von Brau und Brunnen kostete 360 Millionen Euro.

Artikel vom 07.02.2006